Nach der bild- und ereignisreichen LP hätte ich David Hunter in diesem Fall mehr Spannung und ihm mehr Verstand gewünscht. Beim Lesen hatte ich mehr und mehr das Gefühl, er entwickelt sich zum Schoßhündchen dieser unsympathischen Sophie und bringt nur selten sein intelligentes Wesen zum Ausderuck. Erst nimmt er nach Monks Ausbruch diverse Warnungen nicht ernst, dann bricht er mehrmals den Versuch ab, den Umgang mit Sophie zu beenden und dann folgt er ihr heroisch durch die endlosen Höhlen- und Minengänge des Dartmoor. Ich konnte manchmal wirklich nicht glauben, was ich lese, aber handeln Männer im echten Leben nicht auch manchmal so völlig planlos?  Nach Jahren der Trauer um seine geliebte Frau und Tochter sei es ihm verziehen. Jedoch stellt er durch seine unerklärbaren Handlungen den Leser oft vor große Herausforderungen, nämlich das Buch doch eher gelangweilt zur Seite zu legen, was mir bei seinen bisherigen Fällen nie passiert wäre. Besonders bei der endlosen Beschreibung seines Weges durch die unterirdischen Gänge ging es mir so, ich hatte kaum eine bildliche Vorstellung von dem, was Dr. Hunter vor Augen hat. Besonders unglaubwürdig finde ich, dass er sich als Arzt nicht mehr um Monks Hilfe gekümmert hat, nachdem er mit eigenen Augen gesehen hatte, dass er in einer Felsspalte feststeckt und bereits gesundheitlich schwer angeschlagen ist. Diesen gedankenlosen (egoistischen?) Zug kennt man sonst nicht von ihm. Außerdem beschreibt Mr. Beckett den eigentlichen Täter schon von Anfang an viel zu negativ und lässt kein gutes Haar an ihm. Das steuert mir zu eindeutig auf dieses Ende zu und hat mich leider nicht mehr überrascht. Schade, dieser Fall war wohl nix für unseren Helden. Das Cover finde ich sehr passend zur David-Hunter-Reihe, es fällt sofort ins Auge.