Null Komma Nix

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yetigang Avatar

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Nicht 1,2,8 sondern in Null Komma Nix hatte ich das Buch gelesen. Als David Hunter Fan waren meine Erwartungen ziemlich hoch. In Punkto Spannungsaufbau und Erzählweise wurden sie auch nicht enttäuscht, ich hätte mir allerdings etwas mehr Forensik gewünscht. 

Die vergangenen drei Bände haben den aufmerksamen Leser ja schon darauf dressiert, schon am Anfang der Geschichte auf Hinweise auf die plötzliche Wendung am Schluss zu suchen. Vielleicht liegt es daran, dass in mir diesmal schon sehr früh eine Ahnung keimte, wer da noch etwas mit den Morden zu tun hatte. Das ist halt die Schwierigkeit bei Fortsetzungen. Der Leser hat gewisse Erwartungen und der Schriftsteller ist geneigt, sie erfüllen zu wollen. Nicht immer gelingt dies zu 100%.

Verwesung - das Thema birgt viel Potential, auch wenn oder gerade weil die Leichen diesmal im Moor zu suchen sind. Was vor acht Jahren nicht gelang, soll nach dem Ausbruch des geständigen Mörders aus dem Gefängnis erneut in Angriff genommen werden. Hilfe bekommt David Hunter von der Psychologin Sophie, die auch beim ersten Versuch anwesend war. Auch weiter Polizisten, ebenfalls vor acht Jahren bei der Suche dabei, sind bestrebt, die Leichen zu finden. Das Buch dreht sich um die Suche nach Monk, dem verurteilten Mörder, der die Beamten zu den Leichen führen soll. Dabei spielt die Gerichtsmedizin eine eher untergeordnete Rolle. Es passieren Mordanschläge und Morde, man erfährt, dass Sophie ein Geheimnis hat. Am Schluss fügt sich dass Puzzle zu einem ganzen.

Das Buch erhält "nur" vier Sterne, da mir gerade die Dosis Gerichtsmedizin fehlte, die die ersten Hunter Romane so interessant und lesenswert machten. Fünf Sterne gibt es für die Spannung, die mich dazu veranlassten, das Buch fast in einem Ritt durchzulesen. Fünf Sterne auch für die gelungene Übersetzung, den gewohnt flüssigen Schreibstil und die schnörkellose Erzählung.

Nur eins hat mich wirklich an dem Buch gestört: Jedes Mal, wenn der Name Monk auftauchte, hatte ich das Bild vom Fernseh-Monk vor Augen - dafür kann aber Simon Beckett nichts.