Nachdenklich

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dielesekatze Avatar

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Pam, umgeben von ihren langjährigen Freunden auf der Terrasse, sinniert bei Margaritas über die Frage, wer wohl als Erstes sterben wird. Was zunächst wie ein schwarzhumoriger Gedankengang einer gelangweilten Frau klingt, entwickelt sich schnell zu einem vielschichtigen Porträt von Menschen in der zweiten Lebenshälfte, die mit den Verlusten, Routinen und Verhärtungen des Älterwerdens konfrontiert sind.

Besonders eindrücklich ist der Ton der Erzählung – nüchtern, trocken, stellenweise sarkastisch. Die Dialoge wirken natürlich und transportieren eine spürbare Müdigkeit innerhalb der Beziehungen. Pam ist eine kluge, aber auch verbitterte Beobachterin ihrer Umgebung. Ihre Ehe mit Hank ist von Abnutzung geprägt, Freundschaften von unausgesprochenen Spannungen, kleinen Sticheleien und viel unterdrückter Frustration. Der Moment, in dem Andre seiner Frau Shalisa ein Stück Kuchen untersagt, wirkt wie ein Mikrokosmos dieser Welt: kontrollierend, herablassend – und zugleich der Auslöser für eine stille Rebellion.