Besonders <3

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In "Very Bad Widows" von Sue Hincenbergs geraten vier Freundinnen um die Sechzig in eine vertrackte Lage: Ihre Männer haben das gemeinsame Geld verzockt, sie selbst stehen kurz vor der Rente – und vor dem Scherbenhaufen ihres bisherigen Lebens. Aber statt zu jammern, schmieden sie einen Plan, der sich gewaschen hat: Wenn die Männer weg wären, gäbe es Geld. Viel Geld. Und so beginnt ein skurriles Katz-und-Maus-Spiel, das mit jeder Seite unvorhersehbarer, absurder und gleichzeitig tiefsinniger wird.

Was Hincenbergs Roman so besonders macht, ist der feine Spagat zwischen Witz und Melancholie. Ihre Figuren sind klug, verletzlich, wütend – und vor allem eines: lebendig. Die Geschichte steckt voller pointierter Beobachtungen über Ehe, Altersbilder und gesellschaftliche Erwartungen. Und bei aller Komik ist da immer auch die Frage im Hintergrund: Wer darf am Ende eigentlich bestimmen, wie man sein Leben führt?

"Very Bad Widows" ist ein echter Pageturner für alle, die britischen Humor lieben, schräge Plots genießen – und sich fragen, ob es je zu spät ist, noch einmal alles auf den Kopf zu stellen. Eine herrlich unkonventionelle Hommage an späte Freiheit, weibliche Solidarität – und an die Lust, Regeln einfach mal zu ignorieren.