Ein Killer, zwei Aufträge, unzählige Missverständnisse
USA. Auf der Trauerfeier von Dave erfährt Marlene, dass sie als trauernde Witwe gar nicht so schlecht dasteht. Ihr Gatte hatte offenbar jeden Dollar in Versicherungen gesteckt. So erfüllt sie sich nun nach seinem tragischen Tod ihren Traum und zieht nach Boca Raton. Zufällig erfährt sie, dass auch drei seiner Freunde eine derartige Versicherung abgeschlossen haben. Als sie das ihren Freundinnen verrät, säet sie bei ihnen einen makabreren Plan, denn alles, was zwischen ihnen und einem Alterssitz in Boca Raton steht, sind ihre Ehemänner, mit denen keine von ihnen glücklich ist. Der Grund liegt eindeutig bei Hank, der seine Freunde dazu überredet hatte, ihr Erspartes in ein dubioses Geschäft zu investieren. Sie beschließen, dass die anderen Ehemänner ebenfalls aus dem Leben scheiden müssen, damit sie wenigstens die letzten Jahre angenehm verbringen können. Sie beauftragen jemanden, der Dinge erledigt, die gemacht werden müssen.
Sue Hincenbergs lässt sich Zeit, bis der Plan feststeht. Sie lässt die Leser vielmehr nachfühlen, welches Leben die Frauen führen müssen, weil sie mit den Männern verheiratet sind. Es geht um Meinungsverschiedenheiten, Entbehrungen und falsche Geldanlagen. Das sind alles Gründe, die enorm unzufrieden machen können. Natürlich sollte die Lösung nicht Mord heißen, aber in einem Roman kann das ja unterhaltsam sein, zumal es wie ein Unfall aussehen muss. Der Auftragskiller findet sich im örtlichen Frisörsalon. Der aus Salvador stammende Hector hat schon viele böse Menschen gesehen, die anderen bösen Menschen etwas Böses angetan haben. Er verlangt von den Frauen eine stattliche Summe als Anzahlung, die sie sich von ihrer bereits verwitweten Freundin leihen. Was alle nicht ahnen: Die Männer haben bereits die Befürchtung, dass ihnen ein Killer auf den Fersen sitzt und engagieren ebenfalls Hector, um diesen um die Ecke zu bringen. Es entsteht also eine Situation, die mich den Krimi nicht mehr aus der Hand legen lässt. Die Charakterisierung findet vorwiegend in den Dialogen statt. Jede Figur hat eine eigene Stimme, die einem beim Lesen sofort das passende Aussehen präsentiert.
Skurril und schwarzhumorig
Tatsächlich hatte Dave vor vier Jahren Hank auf eine Möglichkeit aufmerksam gemacht, wie sie ihren Arbeitgeber, ein Spielkasino, unbemerkt um mehrere Millionen Dollar betrügen können. Dazu brauchten sie die Hilfe von Larry und Andre, sodass jeder der vier Freunde ein Polster für die Rente aufbauen konnte. Nachdem die Geschäftsführung des Kasinos gewechselt hat, bekamen die Männer eine Ahnung, dass man ihnen auf den Fersen ist. Man kann sich gut vorstellen, wieviel Angst sie hatten, als nun noch einer von ihnen starb. Den Blickwinkel, den die Autorin nun freigibt, lässt nur den Schluss zu, dass die Männer wirklich in Gefahr sind. Es beginnt ein Katz-und-Maus-Spiel, dessen Ende immer wieder wechselseitig offen ist. In diesem Krimi passt wirklich alles zusammen. Wenn an einem Faden gezogen wird, bewegt sich auch an anderer Stelle etwas, das dann zu logischen Konsequenzen führt. Dabei besteht der Informationsfluss bei nahezu jeder Figur aus Missverständnissen und deren Schlussfolgerungen. Als Leser kennt man die Beweggründe aller Beteiligten, sodass man die Katastrophe schon lange kommen sieht. Da Hincenbergs aber nicht mit Wendungen geizt, kann man kaum vorhersehen, was als nächstes passiert.
Very Bad Widows ist ein wunderbar schräger, schwarzhumoriger Krimi über den ganz normalen Wahnsinn des Ehelebens mit tödlichen Konsequenzen. Sue Hincenbergs gelingt eine perfekte Mischung aus Situationskomik, Alltagsleben und Spannung. Der Perspektivenwechsel zwischen Täterinnen und potenziellen Opfern sorgt für reichlich Tempo und überraschende Wendungen. Mit feiner Ironie erzählt, entwickelt sich ein Verwirrspiel voller Missverständnisse, das man mit wachsender Faszination verfolgt. Ich gebe dem herrlich bösen Verwirrspiel mit Witz, cleveren Twists und einem Hauch Abgründigkeit eine unbedingte Leseempfehlung.
Sue Hincenbergs lässt sich Zeit, bis der Plan feststeht. Sie lässt die Leser vielmehr nachfühlen, welches Leben die Frauen führen müssen, weil sie mit den Männern verheiratet sind. Es geht um Meinungsverschiedenheiten, Entbehrungen und falsche Geldanlagen. Das sind alles Gründe, die enorm unzufrieden machen können. Natürlich sollte die Lösung nicht Mord heißen, aber in einem Roman kann das ja unterhaltsam sein, zumal es wie ein Unfall aussehen muss. Der Auftragskiller findet sich im örtlichen Frisörsalon. Der aus Salvador stammende Hector hat schon viele böse Menschen gesehen, die anderen bösen Menschen etwas Böses angetan haben. Er verlangt von den Frauen eine stattliche Summe als Anzahlung, die sie sich von ihrer bereits verwitweten Freundin leihen. Was alle nicht ahnen: Die Männer haben bereits die Befürchtung, dass ihnen ein Killer auf den Fersen sitzt und engagieren ebenfalls Hector, um diesen um die Ecke zu bringen. Es entsteht also eine Situation, die mich den Krimi nicht mehr aus der Hand legen lässt. Die Charakterisierung findet vorwiegend in den Dialogen statt. Jede Figur hat eine eigene Stimme, die einem beim Lesen sofort das passende Aussehen präsentiert.
Skurril und schwarzhumorig
Tatsächlich hatte Dave vor vier Jahren Hank auf eine Möglichkeit aufmerksam gemacht, wie sie ihren Arbeitgeber, ein Spielkasino, unbemerkt um mehrere Millionen Dollar betrügen können. Dazu brauchten sie die Hilfe von Larry und Andre, sodass jeder der vier Freunde ein Polster für die Rente aufbauen konnte. Nachdem die Geschäftsführung des Kasinos gewechselt hat, bekamen die Männer eine Ahnung, dass man ihnen auf den Fersen ist. Man kann sich gut vorstellen, wieviel Angst sie hatten, als nun noch einer von ihnen starb. Den Blickwinkel, den die Autorin nun freigibt, lässt nur den Schluss zu, dass die Männer wirklich in Gefahr sind. Es beginnt ein Katz-und-Maus-Spiel, dessen Ende immer wieder wechselseitig offen ist. In diesem Krimi passt wirklich alles zusammen. Wenn an einem Faden gezogen wird, bewegt sich auch an anderer Stelle etwas, das dann zu logischen Konsequenzen führt. Dabei besteht der Informationsfluss bei nahezu jeder Figur aus Missverständnissen und deren Schlussfolgerungen. Als Leser kennt man die Beweggründe aller Beteiligten, sodass man die Katastrophe schon lange kommen sieht. Da Hincenbergs aber nicht mit Wendungen geizt, kann man kaum vorhersehen, was als nächstes passiert.
Very Bad Widows ist ein wunderbar schräger, schwarzhumoriger Krimi über den ganz normalen Wahnsinn des Ehelebens mit tödlichen Konsequenzen. Sue Hincenbergs gelingt eine perfekte Mischung aus Situationskomik, Alltagsleben und Spannung. Der Perspektivenwechsel zwischen Täterinnen und potenziellen Opfern sorgt für reichlich Tempo und überraschende Wendungen. Mit feiner Ironie erzählt, entwickelt sich ein Verwirrspiel voller Missverständnisse, das man mit wachsender Faszination verfolgt. Ich gebe dem herrlich bösen Verwirrspiel mit Witz, cleveren Twists und einem Hauch Abgründigkeit eine unbedingte Leseempfehlung.