Ein Wohlfühlkrimi wie er im Buche steht

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kleine hexe Avatar

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Sue Hincenbergs hat einen bezaubernden Krimi geschrieben. Der erste der vier Ehemänner ist schon gestorben, mal sehen, wann und wie und wo die anderen drei nachfolgen werden. Verdient haben sie es ja. Jeder von ihnen hat Dreck am Stecken. Am besten gefällt mir, wie die drei (noch) Ehefrauen sich langsam vom Opfer zur freien Frau verwandeln. Nur so weiter Mädels, Ihr seid auf dem richtigen Weg. Dachte ich zuerst. Weil der Anfang ganz aus der Perspektive der Ehefrauen geschildert wird. Doch dann kommen auch die Männer zu Wort. Sie versuchen mit allen Mitteln (keines von ihnen legal) das verspekulierte Geld zu ersetzen, zwingen die Ehefrauen zu einem kargen Leben: die eine Familie muss in eine ärmere Gegend umziehen, der andere Ehemann verstößt seinen homosexuellen Sohn, der dritte kritisiert und nörgelt ständig an seiner Frau herum wegen dem Essen, weigert sich aber, einen störenden Baum im Vorgarten zu fällen, obwohl ihn seine Frau immer wieder darum bittet. Als die erste Witwe durch den Tod ihres Gatten plötzlich und unverhofft zu viel Geld durch eine Lebensversicherung kommt, beschließen die drei noch nicht Witwen es auch zu werden, und zwar bald. Weil ihre Gatten auch solche Lebensversicherungen abgeschlossen haben.
Amüsant sind die Missverständnisse im Buch. Padma, die Kasino Chefin wird von ihrer Mutter von Indien aus drangsaliert zu heiraten und schickt ihr gleich drei mögliche Heiratskandidaten. Dieses Gespräch überhört Hank und sofort denkt er, man wäre ihnen auf die Schliche gekommen, weil sie seit 4 Jahren wöchentlich Geld aus dem Kasino gestohlen haben. Daraus entstehen eine Reihe von Komplikationen und schier unmögliche Situationen, dass man aus dem Lachen nicht mehr herauskommt. Denn die Ehemänner heuern ihren Barbier an, um sie vor den indischen Mördern zu beschützen, während die Ehefrauen den gleichen Barbier anheuern, ihre Ehemänner zu töten. Dabei kommen aus Indien zunächst nur die drei möglichen Heiratskandidaten an. Das Ganze entwickelt sich zu einer schwarzen Krimi-Komödie der Irrungen und Wirrungen. Die Ehemänner versuchen ihre Ehefrauen abzusichern, die Ehefrauen wollen den Mord Auftrag stornieren, geht aber nicht, der Barbier hat zwischenzeitlich ganze Arbeit geleistet. Hätten die Ehemänner von Anfang an mit ihren Ehefrauen gesprochen, ihnen reinen Wein eingeschenkt, wäre es wohl nicht so weit gekommen.
Das Buch endet versöhnlich. Hincenbergs lässt keine Fragen offen, alles wird restlos geklärt. Wir können den Krimi getrost und getröstet aus der Hand legen.