Was für ein toller Roman!

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
leselockbuch Avatar

Von

Ich bin einfach begeistert von diesem Buch!
Worum geht's:
Vier befreundete Ehepaare (alle um die Anfang 60) stecken in einer Krise. Der Grund: Die Männer haben bei einem schlechten Investment sämtliche Ersparnisse verloren. Während zwischen den jeweiligen Partnern mehr oder weniger Funkstille bis passiv/aktive Aggression herrscht, sind die Freundschaften unter den Frauen bzw. unter den Männern aktiver denn je.
Und beide Gruppen haben unterschiedliche Ansätze, mit diesem Finanzfiasko umzugehen.
Die Männer betrügen das Casino, in dem zwei von ihnen arbeiten.
Die Frauen wollen an die hohen Lebensversicherungen der Männer und engagieren einen Killer.
Was dann beginnt ist ein wunderbares Katz-und-Maus-Spiel.
Die Männer beauftragen nämlich denselben Killer, der sie schützen soll. Sie denken nämlich, dass die Casinoleitung ihnen auf die Schliche gekommen ist und ihnen ans Leder will.
Das Buch fasziniert mich auf unterschiedlichen Ebenen:
1. Die Figuren sind alle toll. Bis hin zum Killer und seiner Frau, die im Gegensatz zu den anderen eine wirklich vorbildhafte und glückliche Ehe führen.
Die Beziehungen zwischen den Paaren (ich kann die Gründe der Ladies gut nachvollziehen, weshalb sie ihre Männer loswerden wollen - und auch, weshalb sie zweifeln) und die Freundschaften zwischen den jeweiligen Gruppen ist toll getroffen. Wie schön auch, wie sich manchmal die Ehepartner spiegeln und in den jeweiligen Gruppen die gleiche Position einnehmen. Einfach köstlich.
2. Der Plot ist der Hammer. Wie komplex und abwechslungsreich die Handlung ist. Wahnsinn! Ich liebe auch, wie im Post scriptum der erste Todesfall erklärt wird. Das macht die Sache noch einmal rund. Ansonsten gibt es viele Wendungen und Überraschungen, die einen in Atem halten.
3. Der Humor. Die Situation ist absolut absurd. Männer und Frauen heuern denselben Killer an (lange fragt man sich: ist er überhaupt einer?), denn: Wie sollen normale Leute in einem normalen Leben an einen Killer kommen? Die Auswahl ist ja doch begrenzt ... Aber auch sonstige kleine Situationen und der Umgang damit sind sehr schwarzhumorig und amüsant.

Ich kann den Roman nicht wirklich in eine bestimmte Schublade stecken. Für mich war er eine Wundertüte mit vielen Wendungen, Überraschungen und Augenzwinkern.
Kurz und bündig: "Very bad widows" ist eines meiner Jahreshighlights.