Humor, Familie und Schicksal - Wenn das Leben neue Wege aufzeigt

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Anne Gesthuysesn "Vielleicht hat das Leben Besseres vor" lädt den Leser in die beschauliche Kleinstadt Veen am Niederrhein ein, wo die evangelische Pastorin Anna von Betteray versucht, die Fäden ihres Lebens zusammenzuhalten. Der Roman beginnt mit einem geselligen Spargelessen zwischen Anna, ihrer Mutter Mechthild und Tante Ottilie, die bereits zum fünften mal verheiratet ist. Zwischen humorvollen Anekdoten und familiären Sticheleien wird schnell deutlich, dass Anna nicht nur mit den Herausforderungen ihres Berufes zu kämpfen hat, sondern auch die Verantwortung für ihren Neffen Sascha trägt, während dessen Mutter Maria aufgrund persönlicher Probleme in einer Klinik ist.

Gesthysen schafft es, die ernsten Themen des Romans - wie familiäre Konflikte, Krankheit und die Last der Verantwortung - auf eine leichte und zugängliche Art zu erzählen. Der Schreibstil ist gut verständlich und leicht lesbar, wodurch die Geschichte, trotz der tiefgründigen Themen, angenehm zu verfolgen ist.

Ein unerwarteter Wendepunkt in der Handlung tritt ein, als Anna wegen eines Notfalls ins Krankenhaus gerufen wird. Dort trifft sie auch ihre alte Freundin Heike, deren Tochter Raffaela im Koma liegt. Durch Rückblenden erfahren wird von dem tragischen Unfall, das Raffaela im Alter von 14 Monaten schwer verletzt hat und der sie bis heute geistig beeinträchtigt. Diese Enthüllung bringt eine neue Tiefe in die Handlung, die zuvor hauptsächlich familiäre Zwiste behandelte.

Das Cover des Buches zeigt eine Person von hinten, was ich als Leserin, akzeptabel finde, da der Figur kein Gesicht gegeben wurde. Besonders angetan bin ich jedoch von dem kleinen Hund auf dem Cover, der meine Aufmerksamkeit als Hundemensch sofort auf mich zieht.

Insgesamt vermittelt die Leseprobe das Gefühl, dass das Leben trotz aller Herausforderungen immer wieder neue Wege und Chancen bietet. Bisher wirkt es wie ein angenehmes Buch für zwischendurch, das jedoch noch nicht seine volle Tiefe enthüllt hat.