Erlebnisse einer Pastorin am Niederrhein erzählt mit viel Witz und Herz
Hatte schon mehrere Romane der Autorin gelesen, allerdings „ Wir sind schließlich wer“ der Vorgängerroman zu ihrem neuesten Werk leider nicht. Werde das noch nachholen, obwohl die Erzählung auch so verständlich war. Es spielt in einer Dorfgemeinschaft am Niederrhein, in der die Pastorin Anna sich um ihre Schäfchen kümmert. Hauptthema sind die Ereignisse um Raffaela, die als Kleinkind nach einem Unfall geistig beeinträchtigt ist und jetzt im Teenageralter bewusstlos aufgefunden wird. Die Spekulationen was passiert sein könnte nehmen Ausmaße an, schnell wird ein Verdächtiger gefunden und die Pastorin hat alle Hände voll zu tun die Menschen zu beruhigen. Anne Gesthuysen beschreibt die Dinge, wie sie leider tatsächlich sind, mit Vorverurteilungen ist man schnell bei der Hand. Im Nachwort erfährt man, dass ihr selber so etwas ähnliches passiert, allerdings mit positivem Ausgang. Viele Figuren tauchen in diesem Roman auf, am sympathischsten war mir Großtante Ottilie, über 90jährig, seit kurzem in 5. Ehe verheiratet und ein Ausbund an Energie und Fröhlichkeit. Sie lässt sich nie unterkriegen und hat für jeden ein gutes Wort. Das Buch hat mir gut gefallen, die Autorin schreibt sehr kurzweilig, packt viele gesellschaftskritische Themen an, ich habe mich gut unterhalten gefühlt.