Das Buch hat mich sofort gepackt. Zwischendurch wird einem bewusst, wie viel es wert ist, gesund zu sein, ein Dach über dem Kopf zu haben und einfach ein "normales" Leben zu haben. Man wird dadurch ein bisschen geerdet. Das Leben kann sich von einer unachtsamen Sekunde zur anderen komplett verändern. Die Autorin erzählt die tragische Geschichte einer Familie, die fast am Schicksal zerbricht. In der Gemeinde Alpen herrscht Aufregung, weil ein Mädchen, das als Kleinkind einen folgenschweren Unfall hatte und seitdem unter einer schweren Behinderung leidet, leblos aufgefunden wird. Die Gerüchteküche brodelt natürlich. Die Seelsorgerin Anna, die auch Pastorin in dem kleinen Ort ist, kennt die Mutter des Mädchens von früher. Sie kümmert sich nicht nur um die Mutter, sondern hat auch noch allerlei andere Baustellen in ihrem Leben offen. Auch sie schleppt viele Altlasten aus ihrer Vergangenheit mit sich herum. Der ermittelnde Kommissar Volker ist an Anna interessiert, sich auf eine Liebesbeziehung einzulassen, fällt ihr jedoch schwer. Auch das typische Dorfleben wird hier eindrücklich geschildert. Klatsch und Tratsch kommen nicht zu kurz. Es werden viele polarisierende Themen angeschnitten, Flüchtlinge, Homosexualität und Alkoholmissbrauch. Dies war leider auch mal wieder ein Roman mit zu vielen Namen und Nebenfiguren. Dass es sich um einen Fortsetzungsroman handelt, war mir nicht klar, ich konnte dem Buch aber auch gut folgen, ohne den Vorgänger gelesen zu haben. Alles in allem unterhaltsam und bekommt eine klare Kaufempfehlung von mir