Schöner Stil, viele Details!

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Das Buch "Vielleicht tanzen wir morgen" von Ruth Hogan beschreibt die kleinen Freuden des Lebens und setzt sie in direkten Gegensatz zum Gefühl von Trauer und Verlust. So wird zu Anfang eine alte Frau auf dem Friedhof beschrieben, wie sie pfeift und sich des Lebens freut. Die Freuden und Leiden des Lebens werden durch knackige Zeitwechsel gegenübergestellt.
Mascha hat ihren Sohn verloren und tröstet sich seither durch das tägliche Schwimmen. Trauer und Tod werden verdrängt von Kleinigkeiten, die das Leben lebenswert machen. Die Begegnung mit der zu Anfang beschrieben, alten Frau, "Sally mit den roten Schuhen", ist Ausgangspunkt für einen Denkanstoß. Verarbeitung? Trauer? Weitermachen? Weiterleben? All dies wird auf wunderschöne und zugleich traurige Weise thematisiert.

Huth Rogan drückt sich außerordentlich detailreich aus. Dies fasziniert mich als Leser! Sie hat eine wundschöne Wortwahl und findet immer die richtige Formulierung. Ihr Schreibstil erinnert mich an ein Tagebuch, was gut zum Inhalt des Buches passt. Inhaltlich passiert nicht viel - aber das muss es auch gar nicht. "Vielleicht tanzen wir morgen" ist eine leichte Lektüre für all diejenigen unter uns, die keinen spannenden Thriller brauchen. Besonders wenn man vielleicht selbst schon einmal Verlust und Trauer ausgesetzt war, ist dies ein schönes Buch um wieder neuen Mut zu schöpfen und die schönen Dinge zurück in das Leben zu lassen. Die Verarbeitung der Gefühle steht hier im Mittelpunkt und regt den Leser zum Reflektieren und Nachdenken an. Daher eine Leseempfehlung wenn man sich mal wieder etwas "berieseln" lassen möchte.