Prosa, Politik & Popkultur
Der Mensch arbeitet an seiner eigenen Selbstabschaffung. Dieses dystopische Motiv findet sich bereits in vorherigen Werken Marc-Uwe Klings, wie den "Känguru-Chroniken" und der "Qualityland"-Reihe. Nun sorgt auch "Views" eindrucksvoll auf satirische Art und Weise dafür, dass man als LeserIn in die dunklen Abgründe unserer postmodernen Gesellschaft starrt.
Cover und Titel sind Programm, es geht von Anfang an um sensible Inhalte, denn es gilt den Fall um ein Vergewaltigungsvideo zu klären und ein verschwundenes Mädchen zu finden. Die leitende Ermittlerin und Protagonistin Yasira versucht mit ihrem Team alles, um den landesweit verfolgten Fall zu entschlüsseln, und das tun sie mit allem Zynismus, den die Situation zulässt. Stellenweise musste ich auf jeder Seite lachen, weil die pointierten Sprüche einem bewusst dabei helfen kurz aufzuatmen und die Spannung auszuhalten.
Besonders ab der Hälfte nimmt das Buch gewaltig an Fahrt auf und ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen. Durch die dynamische Spannungssteigerung und den sehr angenehmen, fließenden und humoristischen Stil, lässt sich das Buch wirklich schnell lesen. Zudem sind die neuen Erkenntnisse und Wendungen im Fall stets so aufgebaut, dass nichts aus der Luft gegriffen scheint und viele Schlüsse logisch aufeinander aufbauen.
Ein spannendes Alleinstellungsmerkmal von "Views" liegt in den popkulturellen Beobachtungen, die so extrem nah am Zahn der Zeit sind, dass es mir persönlich ein besseres Gefühl für die bahnbrechende Wirkung von Christian Krachts "Faserland" gegeben hat. Ein sehr bezeichnendes Detail, wenn man in Betracht zieht, dass hier eine dystopische Gesellschaftsprognose so sehr ins Hier und Jetzt gezogen wird, dass die Aktualität noch viel eindringlicher und die Befürchtungen viel präsenter ins "Jetzt" platziert werden.
Der wahre Grusel in diesem Thriller liegt letztendlich in der Aktualität der Geschichte, in der Technologie, den Möglichkeiten, in den Ausschreitungen Einzelner und dem Folgen oder Schweigen Vieler. Ein wahnsinnig zeitgemäßes Werk, das für Kling-Fans ein absolutes Muss ist und wahrscheinlich niemanden kaltlässt.
Cover und Titel sind Programm, es geht von Anfang an um sensible Inhalte, denn es gilt den Fall um ein Vergewaltigungsvideo zu klären und ein verschwundenes Mädchen zu finden. Die leitende Ermittlerin und Protagonistin Yasira versucht mit ihrem Team alles, um den landesweit verfolgten Fall zu entschlüsseln, und das tun sie mit allem Zynismus, den die Situation zulässt. Stellenweise musste ich auf jeder Seite lachen, weil die pointierten Sprüche einem bewusst dabei helfen kurz aufzuatmen und die Spannung auszuhalten.
Besonders ab der Hälfte nimmt das Buch gewaltig an Fahrt auf und ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen. Durch die dynamische Spannungssteigerung und den sehr angenehmen, fließenden und humoristischen Stil, lässt sich das Buch wirklich schnell lesen. Zudem sind die neuen Erkenntnisse und Wendungen im Fall stets so aufgebaut, dass nichts aus der Luft gegriffen scheint und viele Schlüsse logisch aufeinander aufbauen.
Ein spannendes Alleinstellungsmerkmal von "Views" liegt in den popkulturellen Beobachtungen, die so extrem nah am Zahn der Zeit sind, dass es mir persönlich ein besseres Gefühl für die bahnbrechende Wirkung von Christian Krachts "Faserland" gegeben hat. Ein sehr bezeichnendes Detail, wenn man in Betracht zieht, dass hier eine dystopische Gesellschaftsprognose so sehr ins Hier und Jetzt gezogen wird, dass die Aktualität noch viel eindringlicher und die Befürchtungen viel präsenter ins "Jetzt" platziert werden.
Der wahre Grusel in diesem Thriller liegt letztendlich in der Aktualität der Geschichte, in der Technologie, den Möglichkeiten, in den Ausschreitungen Einzelner und dem Folgen oder Schweigen Vieler. Ein wahnsinnig zeitgemäßes Werk, das für Kling-Fans ein absolutes Muss ist und wahrscheinlich niemanden kaltlässt.