zum ende hin wird das buch echt schwach

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blätterwald Avatar

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„Views“ ist die Kategorie Roman, der sehr gut und rasant beginnt und bei dem das Ende den sehr guten Gesamteindruck nach unten zieht.
Man kann „Views“ lesen, ohne überhaupt einen anderen Roman von Kling gelesen zu haben. Es ist ein Krimi, der richtig gut beginnt. Mir gefällt die einfache, aber mitnehmende Sprache. Die Figuren sind zwar nicht immer so liebevoll und ausreichend gezeichnet, aber bei einem Krimi kann man das schon mal verzeihen. Die Kürze der Kapitel sorgt für einen guten Spannungsboden und würde ich hier nicht als negativ ansehen. Der ganze Roman nimmt sehr schnell an Fahrt auf, was bei dieser Sorte Krimis nichts Ungewöhnliches ist. Ein Kapitel geht noch, eines geht noch und so geht es weiter.
Die BKA-Kommissarin Saad ist einem perfiden Verbrechen auf der Spur. Ein 16 Jahre altes Mädchen ist verschwunden, es taucht dazu noch ein Vergewaltigungsvideo auf. Die Fahndung läuft auf Hochtouren und in diesem Krimi werden sehr viele Themen aufgegriffen und natürlich auch die brisanten politischen und gesellschaftlichen Themen. Dem Leser wird keine Meinung aufgezwungen, der Autor zeigt nur, wie man was bewertet, bleibt einem selbst überlassen.
Richtig an Fahrt nimmt das Buch auf, als die Kommissarin einer anderen Spur folgt. Ich will hier ja nicht zu viel spoilern. Aber ab hier wird das ganze noch brisanter und man fragt sich, wohin geht die Spur. Dann sieht man, wie viele Seiten einem noch zum Lesen bleiben und fragt sich, wie das enden soll.
Das Ende ist seltsam und für mich unbefriedigend. Zu viele lose Fäden sind nicht verknüpft worden und wo überhaupt ist Lena? Sind dem Autor die Ideen ausgegangen? Das könnte man fast meinen, was ich mir aber nicht vorstellen kann. Das passt nicht zu Kling. Das offene Ende an sich muss nichts Schlechtes in einem Roman sein, aber hier passt es überhaupt nicht und erst recht nicht so, wie es geschrieben wurde. Die letzten Kapitel waren teilweise recht seltsam und haben das bis dahin anhaltende Lesevergnügen sichtlich getrübt. Für mich bleiben am Ende nicht mehr als 3 wohlmeinende Sterne.