Zwiegespalten, aber gut

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lefra Avatar

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Wenn man mittendrin ist und gar nicht weiß, wie man das Buch finden soll... Der Beginn ist tatsächlich sehr spannend. Lena ist verschwunden und missbraucht von einer Gruppe Fremder. Ein Verbrechen das es aufzulösen gilt. Es werden einige sehe unterschiedliche Personen mit ins Spiel gebracht, was die Ermittlungen wirklich interessant macht. Auch die Ermittlerin, die durch die Erfahrungen mit ihrer eigenen Tochter viel Persönlichkeit und Empathie mitbringt, hat mir gut gefallen. Obwohl ich den Autor zuvor nur als humoristischen Schreiber kannte, empfand ich seinen Schreibstil hier als sehr ernsthaft und dem Genrewechsel angemessen. Positiv auch, dass trotz Ermittlerperspektive nicht zu nüchtern erzählt wurde. So fällt es nicht schwer direkt eine Verbindung zur Story aufzubauen. Die Wendung später, in der die Medien und auch die Frage was echt ist und was fake ist, regt zum Nachdenken an. Man hinterfragt direkt, ob man alles glauben sollte, was man sieht und was ist, wenn man etwas im falschen Moment eben nicht glaubt? Wo sind die Grenzen? Wo ist die Realität? Mir war das Ende etwas zu künstlich und übertrieben. Etwas so, als hätte man den leichtesten Weg gewählt um schnell zum Ende zu kommen. Die Idee war gut, die Aufklärung Lenas Todesfalls mir dann doch etwas zu schnell und flach, daher einen Stern Abzug. Trotzdem insgesamt ein kurzweiliges Buch, das gerade Social Media Konsumenten ruhig mal lesen könnten.