Mäßig
Mäßig. Und ein wenig hölzern erzählt. Mit "Villa Obscura", einem Thriller von Melissa C. Hill und Anja Stapor, habe ich mich an einen 'Jugendroman' gewagt - auch um zu schauen, ob mich das Werk in ähnlicher Weise packen würde, wie dies einigen Romanen in meiner eigenen Jugend gelungen ist. Und das war eindeutig nicht der Fall. Das Buchcover kündigt zwar einen Thriller an, auch die graphische Gestaltung lässt ein spannendes Leseerlebnis vermuten. Auch gibt es am Ende der Kapitel den einen oder anderen Cliffhanger und die Erzählperspektive wechselt konsequent; aber die Story wirkt insgesamt etwas sehr konstruiert und auch nicht immer schlüssig - dabei ist das Setting gut angelegt: Handlungsort ist eine alte Villa im Harz - eine Region voller Legenden, nicht nur wegen der Hexentänze auf dem Brocken; Zeit und Anlass ist eine Halloween-Party, deren Gastgeberin zunächst nicht auftaucht; die Party endet recht bald, aber sechs Jugendliche werden gegen ihren Willen von zwei Fremden in Ganzkörperanzügen ('Morphs') festgehalten und getrennt voneinander auf eine nicht ungefährliche Suche nach irgendetwas geschickt; einer ist ein 'falscher Freund', es wird eine Tote geben und einen Wettlauf mit der Zeit... und schlussendlich wird es sich um ein Ereignis gehandelt haben, dass fünf der festgehaltenen jungen Leute nie in ihrem Leben vergessen werden... Kann man lesen - muss man aber nicht!