Teilweise konstruiert, ansonsten jedoch sehr gut
Rezension zu Villa Obscura
Prämisse: Die sechs jungen Erwachsenen Emile, Sarah, Kyoshi, Linda, Amadeus und Jane besuchen eine Halloweenparty in der Villa Obscura, diese verläuft jedoch anders als gedacht. Die Gastgeberin Constance glänzt durch Abwesenheit und Linda ( überprüfen ) hört ein seltsames Gespräch mit an. Als die Party endet werden die sechs von den beiden Kellnern, welche in anonymen Morphsuits, stecken als Geiseln genommen und nacheinander gezwungen eine lebensgefährliche Tour in der Umgebung der Villa zu absolvieren.
Argumentation: „Villa Obscura“ ist das dritte Buch des Autorenduos Melissa C. Hill und Anja Stapor. Die ersten beiden Bücher der beiden konnten mich voll und ganz überzeugen und lange Zeit glänzt auch „Villa Obscura“ mit dem was „Lupus Noctis“ und „Tristan Mortalis“ zu herausragenden Vertretern ihres Genres machte. Die Figuren sind sowohl innerhalb ihres Buches als auch innerhalb des Genres Jugendthriller individuell, zudem haben sie auf mich auch authentisch gewirkt. Des weiteren sind ihre Motivationen gut nachvollziehbar – ein Punkt der später noch einmal wichtig wird. Durch den stetigen Perspektivwechsel wirkt, dass Buch dynamisch und lässt sich gut lesen, dazu trägt auch der erneut hervorragende Schreibstil bei. Dieser schafft es hervorragend sowohl Bilder im Kopf zu erzeugen als auch die Gedanken und Gefühle der Figuren zu vermitteln. Lange Zeit ist auch die Geschichte sehr spannend wozu auch, dass individuelle Setting des Brocken beiträgt welche von den Autorinnen auch vorzüglich genutzt wird. All das klingt nach einen erneut hervorragenden Jugendthriller und das ist „Villa Obscura“ auch, aber leider kann das Buch sein hohes Niveau nicht durchgängig halten. Als nach ungefähr zwei Dritteln die Identität und das Motiv der Geiselnehmer enthüllt wird, werden damit auch einige Probleme des Buches enthüllt. Die Aktionen der Geiselnehmer wirken angesichts der Enthüllung nun etwas unlogisch, beziehungsweise hätte es deutlich bessere Optionen für sie gegeben um ihr Ziel zu erreichen. Ein Problem, welches auch im Finale auftritt wenn naheliegende Optionen nicht einmal erwähnt werden, was das eigentlich sehr gut konstruierte Finale ein wenig herunterzieht. Ein weiteres Problem sind die Zufälle die plötzlich nötig sind um den Plot an laufen zu halten. Sei es, dass eine Figur in genau den richtigen Moment auf eine bestimmte Option kommt ( nur ein paar Minuten früher oder später und es hätte den Plot stark beeinflusst ) oder, dass zwei Figuren sich unabhängig voneinander zur gleichen Zeit an den gleichen Ort mit der gleichen Intention begeben ( auch dies ist plotrelevant ). Zusammengefasst wirkt „Villa Obscura“ im letzten Drittel für mich zu stark konstruiert um die willentliche Aussetzung des Unglaubens aufrecht halten zu können. Jedoch ist auch im letzten Drittel nicht alles schlecht. Zum einen schaffen es die Hill und Stapor sehr überzeugend moralische Grautöne zu integrieren und zum Nachdenken anzuregen obwohl dies bei dem Thema des Buches eigentlich unmöglich scheint. Und dennoch bietet das Buch viel Stoff um über Moral nachzudenken. Manche der Figuren tun moralisch fragwürdige Dinge aber aus nachvollziehbaren Motivationen und am Ende gibt es keine eindeutigen Bösen. Etwas das in ähnlichen Büchern meiner Ansicht nach häufig misslingt, da die Moral sehr fragwürdig wird oder die moralischen Grautöne inkonsequent oder halbherzig wirken, gelingt in „Villa Obscura“ vorbildhaft. Hier finden sich auf 340 Seiten gleich drei Situationen die vorbildlich zum nachdenken anregen. Zudem sind die Schlussworte erneut emotional sehr berührend, sodass ich trotz des etwas problembehafteten Finales mit einen positiven Gefühl das Buch zuklappte.
Fazit: Ist „Villa Obscura“ so gut wie die ersten beiden Bücher von Melissa C. Hill und Anja Stapor? Nein, denn bedauerlicherweise machen es einige fragwürdige Entscheidungen und äußerts günstige Zufälle schwierig im letzten Drittel die willentliche Aussetzung des Unglaubens aufrecht zu erhalten. Ist „Villa Obscura“ also eine Enttäuschung? Mitnichten, denn das gewohnt hohe Niveau in den ersten zwei dritteln, durch die gewohnten Qualitäten und die moralische Differenzierung sorgen dafür, dass das Buch trotz der oben genannten Schwächen meiner Ansicht nach immer noch einen großen Teil der aktuellen Jugendthriller im Staub zurücklässt. Deshalb vergebe ich eine Sternzahl von
5/5
Prämisse: Die sechs jungen Erwachsenen Emile, Sarah, Kyoshi, Linda, Amadeus und Jane besuchen eine Halloweenparty in der Villa Obscura, diese verläuft jedoch anders als gedacht. Die Gastgeberin Constance glänzt durch Abwesenheit und Linda ( überprüfen ) hört ein seltsames Gespräch mit an. Als die Party endet werden die sechs von den beiden Kellnern, welche in anonymen Morphsuits, stecken als Geiseln genommen und nacheinander gezwungen eine lebensgefährliche Tour in der Umgebung der Villa zu absolvieren.
Argumentation: „Villa Obscura“ ist das dritte Buch des Autorenduos Melissa C. Hill und Anja Stapor. Die ersten beiden Bücher der beiden konnten mich voll und ganz überzeugen und lange Zeit glänzt auch „Villa Obscura“ mit dem was „Lupus Noctis“ und „Tristan Mortalis“ zu herausragenden Vertretern ihres Genres machte. Die Figuren sind sowohl innerhalb ihres Buches als auch innerhalb des Genres Jugendthriller individuell, zudem haben sie auf mich auch authentisch gewirkt. Des weiteren sind ihre Motivationen gut nachvollziehbar – ein Punkt der später noch einmal wichtig wird. Durch den stetigen Perspektivwechsel wirkt, dass Buch dynamisch und lässt sich gut lesen, dazu trägt auch der erneut hervorragende Schreibstil bei. Dieser schafft es hervorragend sowohl Bilder im Kopf zu erzeugen als auch die Gedanken und Gefühle der Figuren zu vermitteln. Lange Zeit ist auch die Geschichte sehr spannend wozu auch, dass individuelle Setting des Brocken beiträgt welche von den Autorinnen auch vorzüglich genutzt wird. All das klingt nach einen erneut hervorragenden Jugendthriller und das ist „Villa Obscura“ auch, aber leider kann das Buch sein hohes Niveau nicht durchgängig halten. Als nach ungefähr zwei Dritteln die Identität und das Motiv der Geiselnehmer enthüllt wird, werden damit auch einige Probleme des Buches enthüllt. Die Aktionen der Geiselnehmer wirken angesichts der Enthüllung nun etwas unlogisch, beziehungsweise hätte es deutlich bessere Optionen für sie gegeben um ihr Ziel zu erreichen. Ein Problem, welches auch im Finale auftritt wenn naheliegende Optionen nicht einmal erwähnt werden, was das eigentlich sehr gut konstruierte Finale ein wenig herunterzieht. Ein weiteres Problem sind die Zufälle die plötzlich nötig sind um den Plot an laufen zu halten. Sei es, dass eine Figur in genau den richtigen Moment auf eine bestimmte Option kommt ( nur ein paar Minuten früher oder später und es hätte den Plot stark beeinflusst ) oder, dass zwei Figuren sich unabhängig voneinander zur gleichen Zeit an den gleichen Ort mit der gleichen Intention begeben ( auch dies ist plotrelevant ). Zusammengefasst wirkt „Villa Obscura“ im letzten Drittel für mich zu stark konstruiert um die willentliche Aussetzung des Unglaubens aufrecht halten zu können. Jedoch ist auch im letzten Drittel nicht alles schlecht. Zum einen schaffen es die Hill und Stapor sehr überzeugend moralische Grautöne zu integrieren und zum Nachdenken anzuregen obwohl dies bei dem Thema des Buches eigentlich unmöglich scheint. Und dennoch bietet das Buch viel Stoff um über Moral nachzudenken. Manche der Figuren tun moralisch fragwürdige Dinge aber aus nachvollziehbaren Motivationen und am Ende gibt es keine eindeutigen Bösen. Etwas das in ähnlichen Büchern meiner Ansicht nach häufig misslingt, da die Moral sehr fragwürdig wird oder die moralischen Grautöne inkonsequent oder halbherzig wirken, gelingt in „Villa Obscura“ vorbildhaft. Hier finden sich auf 340 Seiten gleich drei Situationen die vorbildlich zum nachdenken anregen. Zudem sind die Schlussworte erneut emotional sehr berührend, sodass ich trotz des etwas problembehafteten Finales mit einen positiven Gefühl das Buch zuklappte.
Fazit: Ist „Villa Obscura“ so gut wie die ersten beiden Bücher von Melissa C. Hill und Anja Stapor? Nein, denn bedauerlicherweise machen es einige fragwürdige Entscheidungen und äußerts günstige Zufälle schwierig im letzten Drittel die willentliche Aussetzung des Unglaubens aufrecht zu erhalten. Ist „Villa Obscura“ also eine Enttäuschung? Mitnichten, denn das gewohnt hohe Niveau in den ersten zwei dritteln, durch die gewohnten Qualitäten und die moralische Differenzierung sorgen dafür, dass das Buch trotz der oben genannten Schwächen meiner Ansicht nach immer noch einen großen Teil der aktuellen Jugendthriller im Staub zurücklässt. Deshalb vergebe ich eine Sternzahl von
5/5