Das Konzept nutzt sich mit der Zeit etwas ab

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Ich bin bekennender Frau Freitag Fan. Auch ich liebe Bräunungscreme-Dschingis und Kippel-Ronnie. Und im Großen und Ganzen würde ich niemals von dem Kauf dieses Buches abraten.

Aaaaber: Abooo... das Konzept nutzt sich so langsam etwas ab. Klar sind die Geschichten aus dem Schulalltag einer großstädtischen Gesamtschule immer noch sehr gut. Allerdings wiederholt sich inzwischen auch einiges. Wie auch anders? Die Probleme von Frau Freitag bzw. die hrer Schüler sind ja im Grunde immer die gleichen. Keinen Bock auf Schule, keinen Bock auf Arbeit, keinen Plan und kein vernünftiges Deutsch.

Gegen Endes dieses Buches hat man also bisweilen das Gefühl: "Hm ja, schon mal gehört, das auch, und ja das hier auch." Die Sprache der Kids - von abooo bis vallah und voll schön - trägt zwar enorm viel zur Komik bei, ist aber so omnipräsent - da auch Frau Freitag diesen Gossensprachmultikultimischmasch gerne übernimmt - dass auch hier viel an Witz verloren geht.

Nach einem tollen Start und vielen recht ähnlichen Geschichten im Mittelteil des Buches, war ich erst gegen Ende wieder voll drin: Wenn Frau Freitag nämlich stellenweise die Ironie-Maske abnimmt und von früheren Stunden spricht, nach denen sie auch mal hemmungslos geweint hat. Wenn der Glossencharakter durchbrochen wird, wenn der Mensch hinter dem Pseudonym durchschimmert.

Fazit: Frau Freitag as herself... wie immer witzig, mit wahnsinnigen rhethorischen Manövern, aber eben auch nicht mehr.