Die Magie der Zahlen

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Melvin Burgess neues Kinderbuch „Voll verzählt ?“ gehört zu den Werken, die in einem Rutsch gelesen werden wollen.
Kann ein Buch, in dem ein äußerst unsympathischer Protagonist versucht ( oder schafft er es sogar ? ) bis 10 Millionen zu zählen, spannend sein ? Ja, es ist spannend ! Wie ein Sog zieht Pauls Zählerei die Lesenden immer tiefer in den Erzählstrudel. Ich bin selbst überrascht, gelten doch Zahlen eher als ein trockenes Thema.

Nicht zuletzt beschleunigt das außergewöhnliche Layout mit fett gedruckten Schlüsselwörtern den Lesefluss. Wunderbar aufeinander abgestimmt sind der Text und die Schwarz-Weiß-Illustrationen, die zusammen eine poetische Kraft erzeugen.

Unbeirrt weiß der kleine Protagonist Paul von Anfang bis zum Ende der Geschichte genau, was zu tun ist. Der Schluss berührt.

Den Kern des Buches verstehe ich als Kritik an unserer Mediengesellschaft. Die Geschichte regt an über unser Schulsystem, über Leistung, über den Wert eines Menschen, über Macht und Ohnmacht, über Reichtum und Armut, über Einsamkeit, über Werte an sich, und über … und über … nachzudenken.
Kinder verstehen die Aussage auch ohne darüber zu reflektieren.