Anziehung pur oder werden die Beiden sich kriegen?

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ice_flower Avatar

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Will und Rosie lernen sich bereits zu Schulzeiten kennen und schätzen, doch als Rosies Bruder Josh bei einem tragischen Unfall ums Leben kommt, trennen sich ihre Wege. Allerdings werden sich ihre Wege immer wieder kreuzen. Rosie, die wohlbehütet aufgewachsen ist und Will, der ungestüme Charakter – die Gegensätze ziehen sich an und doch wieder nicht. Eine Reihe von Missverständnissen, komplizierten Konstrukten und Zufällen führt sie am Ende dann doch mehr oder weniger zusammen, aber nicht ohne Hindernisse.
Das Buch „Vom Ende der Nacht“ stammt von der Autorin Claire Daverley. Das Cover finde ich schlicht und passend zur Kennenlerngeschichte von Rosie und Will. Der Schreibstil ist modern und die Geschehnisse kommen bereits am Anfang sehr gut voran. Die Geschichte zwischen den Beiden entwickelt sich langsam und zart, aber durchaus verheißungsvoll. Leider sorgt nach dem ersten Drittel das Unglück für ein zunehmendes Düsterwerden des Buches und auch vom Schreibstil wirkt es sich sehr nachteilig aus. Ich empfand den Schreibstil zunehmend als gewollt und sprunghaft, beinahe nervig. Das Hin und Her zwischen Rosie und Will passt zu unserer heutigen Zeit und beinahe jeder hat wohl jemandem im Kopf (oder sich selbst), der so etwas erlebt hat und wo man sich auch Jahre danach noch irgendwie auf einer Wellenlänge befindet. Die Kapitel sind mir stellenweise zu lang, es wird langatmig und die Geschichte geht nicht so zart und berührend voran, wie am Anfang des Buches. Einen Spannungsbogen erkenne ich nicht wirklich, es geht eben nur um on-off, on-off und on-off, eingebettet in viel zu viele konstruierte Unglücke bzw. unglückliche Lebensumstände.
Leider hat mich das Buch zum Ende hin nicht abholen können und hat nicht wirklich gepunktet. Für mich ist zwar insbesondere die Idee einer besonderen Beziehung hervorzuheben, die Ausführung ist allerdings durchweg mangelhaft und unspektakulär, sodass ich auch ewig gebraucht habe dieses Buch zu lesen.
Mein Fazit: Ich vergebe 2 Sterne für die Idee und für die anfänglich gut ausgewogenen sprachlichen Fähigkeiten der Autorin, die dann aber schnell nachlassen und aufgrund des Gesamtkonstrukts der Geschichte unglaubwürdig sind.