Aufwühlend und dramatisch

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nessie6 Avatar

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Die Geschichte von Will und Rosie hat mich von Anfang an berührt. Wie sich zwischen diesen beiden Personen voller Gegensätzlichkeit eine so starke Anziehungskraft entwickelt, dass man sie beim Lesen förmlich spüren kann, beschreibt Claire Daverley mit einfühlsamen Worten und einem angenehm zu lesenden Schreibstil.
Will und Rosie unterhalten sich das erste Mal in ihrem letzten Highschool-Jahr miteinander. Aus diesem Gespräch am Lagerfeuer erwächst eine Verbindung, die lange ohne körperliche Nähe auskommt und beide dennoch vollkommen in ihren Bann zieht, dabei könnten die beiden gegensätzlicher kam sein.
Auf der einen Seite Will, von der Mutter verlassen, geprägt durch Drogen- und Alkoholerfahrungen, umschwärmt von zahlreichen Mädchen der Schule und auf der anderen Seite Rosie, wohlbehütet aufgewachsen, in enger Verdingung zu ihrem Zwillingsbruder Jack, geprägt von Angststörungen und dem ständigen druck, den sie selbst und ihre Mutter ihr auferlegen. Wie sich über Jahre zwischen den beiden eine Beziehung bzw. Nichtbeziehung entwickelt, ist spannend zu lesen, da die Autorin für die Beschreibung der Gefühle ausdrucksstarke Worte und eine bildhafte Sprache findet.
Allerdings hat mich das letzte Drittel des Romans nicht mehr so stark gefesselt wie der Beginn. Das lag zum einen daran, dass sich die Geschichte hier einige Längen hatte, zum anderen war das Ende in der Form für mich zu vorhersehbar. Dem Anspruch der Verlagswerbung, dass die beiden zu den „unvergesslichen Liebespaaren der Weltliteratur“ gehören werden, kann der Roman meines Erachtens daher nicht ganz gerecht werden, auch wenn ich das Buch mit Freude gelesen habe.