Die Tragik des Lebens

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lemimana Avatar

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Eine kurze Leseprobe des Buches „Vom Ende der Nacht“ hat mich direkt neugierig gemacht. Ich fühlte mich an Sparks Roman „Zwei an einem Tag“ erinnert und war gespannt den Roman zu lesen. Die Ähnlichkeit ist sichtbar, doch habe ich auf ein besseres und harmonischeres Ende gehofft und natürlich darauf, dass es bei einer anfänglichen Ähnlichkeit bleibt – was dann auch, bis auf ein paar Parallelen, so ist.

Aber nun von vorn:
Das Cover gefällt mir recht gut. Im Grunde ist es wie aus dem Roman entsprungen und passt einfach super zur Story.

Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig. Für eine Lovestory waren mir die Sätze teilweise einfach zu knapp und einfach. Das passte für mich nur schwer zusammen und ich brauchte wirklich einige Zeit, um mich an den Stil zu gewöhnen. Interessanterweise wurde ein wichtiges Ereignis dann doch in einen Schachtelsatz verpackt, sodass ich diesen dann mindestens 10mal lesen musste um alles zu erfassen. Ein kleiner, aber bedeutender Ausbruch aus dem herkömmlichen Schreibstil, so dass ich anfangs ein bisschen irritiert war. Aber so bin ich eine Zeitlang beim Ereignis verblieben und empfand es im Nachhinein als ziemlich guten Schachzug.

Die Story ist kompliziert und schön zugleich und erstreckt sich über fast 20 Jahre. Will und Rosie lernen sich in jungen Jahren kennen und werden aufgrund ihrer Umstände immer wieder zueinander gezogen. Ich finde super, dass es eigentlich keine Längen gibt, sondern man mit genügend Information durch die Jahre zieht. Man hofft und ärgert sich, erlebt zwei Menschenleben mit ihren Lieben, verpassten Chancen, Hoffnung und Hoffnungslosigkeit. Eine Story, bei der man unbedingt möchte, dass sie gut ausgeht.
Beide Protagonisten waren mir auf ihre Art sehr sympathisch. Ich konnte mich in beide gut hineinfühlen, was der angenehmen und für mich genauen Charakterzeichnung der Autorin geschuldet ist.

Fazit:
Ich mochte das Buch gern, auch wenn es für mich kein Liebespaar der Weltliteratur ist, wie im Klappentext beschrieben. Das ist ein bisschen hochgestapelt.
Anfangs habe ich länger benötigt, um mich an den Schreibstil zu gewöhnen. Doch in der Story angekommen, konnte man das Buch dann gut weg lesen. Es handelt sich um einen New Adult Roman, eigentlich nicht mein Genre, aber ich finde „Sex sells“ hält sich in Grenzen, was für mich für eine gute Liebesstory wichtig ist.
Gefehlt hat mir ein Epilog, das hätte der Story noch gutgetan, als Abschluss. Wenn man 2 Personen ca. 20 Jahre begleitet, wäre das einfach nett gewesen.
Von mir bekommt das Buch eine Kaufempfehlung und 3,5 Sterne. Ich runde nach oben, da die Autorin ohne obszöne Liebesszenen auskommt.