Eher nicht so gut

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mona. Avatar

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Wir haben hier zwei Protagonisten, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Zum einen Rosie, sie ist das Good Girl in der Geschichte. Sie lügt nie, hat nur die besten Noten und hört immer auf das, was andere ihr sagen. Auf der anderen Seite haben wir Will, den vermeintlichen Bad Boy. Er macht Schwierigkeiten in der Schule, betrinkt sich des Öfteren und hatte auch schon Ärger mit der Polizei.
Diese beiden Personen lernen sich in ihren Teenagerjahren zu Beginn unserer Geschichte über Rosies Zwillingsbruder kennen. Und obwohl sie so verschieden sind, führen sie nächtelang Gespräche und langsam bahnt sich auch mehr zwischen ihnen an als nur Freundschaft. Doch dann passiert etwas Schreckliches, dass beide aus der Bahn wirft und sie werden danach nie wieder die gleichen Personen sein wie vorher.

Alles in allem eigentlich eine gute Storyline, allerdings fehlte es mir an der Umsetzung. Leider konnte ich zu Will und Rosie keinerlei Beziehung aufbauen. Ich hatte das Gefühl, dass es an den teilweise extrem kurzen Abschnitten lag. Es wurde hier sehr oft in den Perspektiven gesprungen, teilweise wechselte die Sichtweise halbseitig hin und her, was mich einfach aus dem Lesefluss brachte. So fühlte sich das Ganze für mich leider sehr abgehackt an. Hinzu kam, dass die Protagonisten einfach nicht miteinander gesprochen haben. Ich habe das ganze Buch über auf ein klärendes Gespräch gehofft, dass kam aber nicht. Stattdessen macht jeder so sein eigenes Ding und man vegetierte halt so dahin ohne dass wirklich etwas passierte. Somit hat sich das Buch für mich leider extrem in die Länge gezogen.
Schade fand ich auch, dass die Geschichte sehr emotionslos erzählt wurde. Zumindest kamen bei mir keinerlei Gefühle rüber und das obwohl durchaus tragische Dinge passiert sind. Auch die Protagonisten an sich waren mir nicht besonders sympathisch. Vor allem Rosie war extrem nervig. Sie hört immer nur darauf, was ihr andere Leute einreden und macht nur das was die Norm für richtig empfindet. Sie steht leider bis auf ein/zwei Ausnahmen überhaupt nicht für sich ein. Und als sie es endlich doch schafft, sich dessen zu entziehen passiert etwas und sie fällt sofort wieder zurück in dieses Verhaltensmuster. Diese Inkonsequenz empfand ich als extrem nervtötend.
Die Beziehung zwischen Rosie und Will fühlte sich auch zu keinem Zeitpunkt richtig für mich an. Mir fehlte das Gefühl der Leichtigkeit zwischen ihnen. Es lag immer eine gewisse Schwere und Distanziertheit in ihren Begegnungen. Auch das ewige Hin und Her war eher lästig als spannend.
Das einzig Positive, das ich über das Buch sagen kann ist, dass es zumindest einem roten Faden folgte und es zwar keinen besonderen aber einfachen Schreibstil hatte.

Fazit:
Alles in allem spreche ich nur bedingt eine Leseempfehlung aus. Es war jetzt nicht das schlechteste Buch aber es gibt in diesem Genre durchaus Besseres.