Mehr als nur eine Jugendliebe?!

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justm. Avatar

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Rosie und Will lernen sich noch zu Schulzeiten kennen. Damals, als Will Josh, Rosies Zwillingsbruder, bei Mathe half. Gefühle keimen auf. Doch es kommt zu einer Katastrophe. Und obwohl ihrer beider Leben irgendwie weitergeht, bleiben die Gefühle doch immer da.

Was man leichthin als Geschichte über eine Jugendliebe abtun könnte, ist doch so viel mehr als das. Allein schon weil Autorin Claire Daverley die Geschichte ihrer beiden Hauptfiguren über Jahre, ja Jahrzehnte, hinweg erzählt und ihre Leserschaft so diese zwei Menschen über eine lange Zeit hinweg begleiten läßt. Zwei Leben, die nicht immer den selben Pfaden folgen und irgendwie doch immer miteinander verbunden sind.

Daverley erzählt dabei, manchmal in schon fast poetischer, oftmals aber auf jeden Fall bildhafter Sprache, gleichzeitig realistisch und schmerzhaft, reißt Wunden auf und versucht sie zu heilen. Selbst die, für die es eigentlich keinerlei Heilung gibt.
Ihre Charaktere sind nicht perfekt; kämpfen mit Verlusten, Süchten, Zwängen, Eßstörungen und Depressionen. Und vielleicht ist es genau dieses Unperfekte, daß Rosie und Will so echt wirken läßt. Und ihre (Liebes-)Geschichte genauso. Obwohl, oder vielleicht gerade weil sie nicht schwülstig oder wie ein Hollywood-Happy-End daherkommt.

Letztlich ist „Vom Ende der Nacht“ aber nicht nur die Geschichte über zwei Menschen und ihr Umfeld, oder „einfach nur“ eine Liebesgeschichte. Es ist eine Geschichte, die im Katastrophalen das Gute sucht, die ihre Protagonisten wachsen, scheitern, fallen , aber eben auch lieben läßt.

Ein Buch, das man entweder (mit)fühlt oder am Liebsten sofort wieder weglegen möchte.
Ich, für meinen Teil, habe es gefühlt.