Mehr wäre möglich gewesen

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
throughmistymarches Avatar

Von

Vorweg das Wichtigste: das Cover ist so wunderbar, das bekommt von mir 5 Sterne. Ein richtiges Träumchen.
Die Story war dann leider eher durchschnittlich. Eine Liebesgeschichte über ein Paar, das sich von Anfang an mag, aber erst nach vielen Jahren tatsächlich zu einander findet – das wurde schon vor „Vom Ende der Nacht“ häufig erzählt. Manchmal schlechter, aber auch oft besser als hier.
Will und Rosie lernen sich als Teenager kennen, verlieben sich, aber irgendwie spricht alles gegen sie. Dennoch bleiben sie in Kontakt. Anfangs musste ich schon seeeehr mit den Augen rollen (um es mit einem der plakativsten sprachlichen Bilder zu sagen), denn Will und Rosie waren die typischen YA Stereotypen: sie das brave, „langweilige“ Mädchen aus gutem Haus, das die Schule mag und obwohl sie lieber Musik studieren würde, dem Willen der Eltern nachgibt und sich für etwas Vernünftiges entscheidet, das ihr später einmal viel Geld und einen tollen Ehemann einbringen wird; er der „Bad Boy“, der bei der Oma aufwächst, Lederjacke trägt und Motorrad fährt und in einer Werkstatt schraubt; Uni ist nichts für ihn, obwohl er eigentlich total schlau ist und natürlich ist er in den Augen von Rosies Eltern kein geeigneter Umgang. Soweit so klischeehaft. Ich fürchte, es lag an diesem sehr ausgelutschten Beginn der Geschichte, dass ich keine richtige Bindung zu den Figuren aufbauen konnte. Die Schicksalsschläge, die die beiden dann über die Jahre hinweg erleben müssen – und die teilweise auch dafür verantwortlich sind, sie entweder auseinander zu bringen oder wieder zusammen zu führen – sind mir deshalb auch nicht richtig nah gegangen. Hinzukommt, dass die ein oder andere dramatische Wendung zu viel des Guten bzw. Schlechten war. Nach jahrelangem Hin und Her war mir dann das Ende auch zu plötzlich, zu wenig beleuchtet.
Obwohl die Geschichte schon oft erzählt wurde, hätte man doch mehr herausholen können.