Schöne, zwischendurch traurige Liebesgeschichte

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dj79 Avatar

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Will und Rosie sind die typischen Underdogs, vielleicht auch Nerds. Beide sind ein bisschen verschroben, tun teils seltsame Dinge und haben eine Einstellung zum Leben, die in unserer Leistungsgesellschaft nicht unbedingt als normal gilt.
Will ist kein schlechter Schüler, könnte an die Uni gehen, doch seine Zukunft sieht er in der Werkstatt. Er schraubt lieber an Motorrädern rum, egal, ob er dann als ungelernte Kraft schlecht bezahlt wird. Will folgt hier seiner Leidenschaft.
Rosie scheint mit dem hinterletzten Probenraum verwachsen zu sein. Hier schreibt sie Songs und gibt sich ihren Träumen hin. Von Hause aus sollte sie allerdings lernen für beste Noten, um an einer Eliteuniversität studieren zu können. Um ihre Figur sollte Rosie sich ebenfalls kümmern. All zu gern drückt sie sich vor ihrem Fitnessprogramm.

Als Will und Rosie sich zum ersten Mal begegnen, ist es vielleicht nicht Liebe auf den ersten Blick, aber es gibt eine gewisse Anziehungskraft. Doch obwohl die beiden für einander bestimmt zu sein scheinen, kommt ihnen das Leben dazwischen. Sie folgen den Zwängen ihres Umfelds, können aber auch irgendwie nicht voneinander lassen.

Claire Daverley schafft eine Atmosphäre von Zuneigung und Schmerz. Die Autorin erzeugt bei den handelnden Personen wie auch bei ihrer Leserschaft intensive Emotionen. Einerseits schmerzt es, der Entwicklung dieser On-Off-Beziehung beizuwohnen, andererseits möchte man den beiden zurufen, doch endlich ihrer Leidenschaft zu folgen. Ich schwankte stark zwischen Mitgefühl und Wut über die Unfähigkeit von Will und Rosie auch nur eine Grenze zu überschreiten.

An einigen Stellen war die Story mir etwas zu vorhersehbar. Auch waren es mir zu viele Schicksalsschläge, die beide ertragen mussten. Hier hätte ich mir entweder mehr Abwechslung oder einfach weniger gewünscht. Nichts desto trotz war der Roman angenehm zu lesen. Wer Lovestories liebt, wird sich damit ganz und gar wohlfühlen. Ich hatte mir etwas mehr drumherum vorgestellt, vielleicht auch einen größeren Kreis an tatsächlich handelnden Personen. Schließlich wird ein recht langer Lebensabschnitt behandelt, da wären mehr Begegnungen und etwas mehr Komplexität durchaus angebracht gewesen.