Schwer nachvollziehbare Entscheidungen

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Fragt man mich nach Liebesgeschichten, bei denen ein Paar, das eigentlich perfekt zusammenpasst, erst nach vielen Schwierigkeiten und Jahren zueinanderfindet, fallen mir sofort zwei ein: Da gibt es einmal Für immer vielleicht von Cecelia Ahern. Dieses Buch liebe ich und war durch den Namen der Hauptfigur in Vom Ende der Nacht, Rosie, natürlich sofort daran erinnert. Dann ist da noch Zwei an einem Tag von David Nicholls. Auch hier gibt es Parallelen, da in beiden Büchern ein ganz bestimmter Tag eine wichtige Rolle spielt. Zwei an einem Tag mochte ich nicht besonders; es ist sogar eines der wenigen Bücher, bei denen ich den Film lieber mochte als das Buch.
Vom Ende der Nacht ist also ein bisschen eine Mischung aus diesen beiden Geschichten. Es gibt einige Ähnlichkeiten, aber natürlich ist auch vieles anders. Das Buch ist bei weitem ernsthafter als die anderen beiden Titel. Es geschehen zwei sehr schwerwiegende Dinge, die Rosie und Will auseinanderhalten, keine Missverständnisse oder dummen Zufälle, wie das sonst oft der Fall ist. So tragisch dies auch klingt, gerade diese Unglücksfälle fand ich sehr positiv an der Geschichte. Gleichzeitig konnte ich aber Rosies Begründungen keine Beziehung mit Will zu beginnen, teilweise nur schwer nachvollziehen. Dass sie sich auf die Schule konzentrieren wollte, war für mich noch halbwegs verständlich, auch wenn ich sehr stark der Meinung bin, dass man trotzdem eine Beziehung führen kann. Ihr zweiter Grund war mir allerdings völlig unterverständlich. So geht es dann für einen Großteil der Geschichte weiter, ich hatte sehr große Probleme damit, ihre Entscheidungen zu akzeptieren. Das lag insbesondere auch daran, dass Will die meiste Zeit einfach nur großartig ist und alles für sie tun würde.
Um noch einmal auf meinen Verlag vom Anfang zurückzukommen: Vom Ende der Nacht gefällt mir deutlich besser als Zwei an einem Tag, reicht aber für mich nicht an Für immer vielleicht heran. Was ich jedoch sehr mochte, war, dass hier einmal die weiblich Hauptperson diejenige ist, die ihren (potenziellen) Partner nicht so behandelt, wie er es verdient. Häufig ist dies ja genau anders herum. Diese Perspektive fand ich sehr abwechslungsreich.