Tragikreiche Liebesgeschichte im Stile Sparks

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doomkitty Avatar

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Weder die vernünftige und zurückhaltende Rosie, noch der draufgängerische und mysteriöse Will wachsen in ganz einfachen Verhältnissen auf, wenn auch auf ganz unterschiedliche Weisen. Obwohl sie nichts gemeinsam zu haben scheinen, spüren beide von Anfang an eine starke Verbindung und Anziehung. Doch das Leben hält noch einige Herausforderungen bereit und manchmal soll es vielleicht einfach nicht sein.

Claire Daverley lässt uns in 'Vom Ende der Nacht' aus der dritten Person an den Leben von Rosie und Will teilhaben. In einem metaphernreichen, sanften und angenehm zu lesenden Schreibstil vermittelt sie die Geschichte, aber vor allen Dingen auch viel Gefühl. Für mich hat die Autorin dabei meist eine eher bedrückende Grundstimmung vermittelt, die teilweise bei den Zusammentreffen der beiden Protagonisten durchbrochen wurde.

Mit Rosie und Will hat sich Claire Daverley vom Grund her eher an typischen Klischeefiguren und Konstellation bedient. Das hat der Geschichte in meinen Augen jedoch nicht geschadet, da die Charaktere trotzdem ganz eigene Noten erhalten haben, die ihnen Leben eingehaucht, sie einzigartig und fühlbar gemacht haben.

Man startet direkt zu Beginn mitten in die Leben der beiden Hauptcharaktere, erhält jedoch zunächst jeweils immer nur kleine und sehr grobe Einblicke auf Charakterzüge und Familienverhältnisse. Die kleinen Hinweise auf Dinge aus der Vergangenheit oder tieferliegende Problematiken entwickeln sehr schnell einen Sogeffekt mit dem Wunsch mehr zu erfahren. Man lernt Will und Rosie dann auch immer besser kennen und erhält tiefere Einblicke.

Auch die erste zarte Annäherung zwischen den beiden Protagonisten war für mich unglaublich authentisch und hat mich direkt eingefangen. Trotz der vielen Höhen und Tiefen, durch die die Autorin die Charaktere im Laufe ihrer Leben treibt, hat mein Mitfiebern dabei nicht nachgelassen.

Die Familien und Freunde von Will und Rosie haben ebenfalls eher klischeehafte, aber meiner Meinung nach auch etwas weniger originelle Züge erhalten. Trotzdem haben sie die Geschichte durchaus gut ergänzt und gestützt und waren passend ihrer Rollen sympathische oder weniger leidliche Mitmenschen.

Ich hatte tatsächlich eine recht positive Erwartungshaltung an den Titel und wurde hier auch definitiv nicht enttäuscht. Für einen Erstlingsroman wurde aus meiner Sicht super abgeliefert. Nach dem ersten Drittel und den ersten eingewobenen Tragödien, habe ich mich (auf positive Weise) sehr an einen Nicholas Sparks Roman erinnert gefühlt und dieses Bild hat sich auch mitsamt dem Schluss gehalten.

Ich würde hier für jeden Liebhaber problematischer und direkt ans Herz gehender Liebesgeschichten eine klare Leseempfehlung aussprechen. Vor allem für Fans von Nicholas Sparks.