Frauenpower

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moma58 Avatar

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440 Seiten Frauenpower, aber da fällt als Erstes auf: Dieses Cover passt gar nicht zum Roman - da gefällt mir das Cover der Originalausgabe "Hang the moon" schon viel besser und ist auch stimmiger, da es zum Amerika der 20er Jahre besser passt. Dafür besticht der Inhalt mal wieder um so mehr. Jeannette Walls versteht es ihre Leserschaft in den Bann zu ziehen. Bereits der Anfang zieht mich mitten in die Geschichte hinein. Die Titelheldin Sallie Kincaid erzählt in Ich-Form. Ungeschönt, ehrlich, manchmal traurig und ab und zu lustig von ihrem nicht immer einfachen Leben. Ihr Vater, der Colonel, den die ganze Gemeinde einschließlich der Familie Duke nennen, beherrscht ihr Leben und das der gesamten Familie. Er ist ein Macher und stellt nichts in Frage. Erst ein tragischer Schicksalsschlag ändert alles. Immer mehr erfährt man vom Leben der Kincaids. Intrigen, Lügen, Geheimnisse und die beginnende Emanzipation sind ein harter Preis dafür. Gut beschrieben ist die in den 20er Jahren vorherrschende Männerdomäne. Der Roman, der in fünf Teile aufgegliedert ist macht die einzelnen Lebensabschnitte deutlicher.
Fazit: Wieder mal ein schönes Lesevergnügen mit vielen unerschiedlichen Charakteren, die allesamt gut beschrieben wurden.