Jeannette Walls und ihre starken Frauen

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signalhill Avatar

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Während Jeannette Walls in ihren Vorgängerwerken viel über ihr eigenes Leben und das ihrer Familie schreibt, ist "Vom Himmel die Sterne" nun ein rein fiktiver Roman (auch das aber nicht ihr erster). Die Szenerie ist aber ähnlich geblieben.

"Vom Himmel die Sterne" ist wieder ein Roman über eine starke Frau, Sallie Kincaid, die ihren Vater, den Duke, vergöttert, die aber in ihrer Familie nicht die Hauptrolle spielt. So wird sie auch nach einem Unfall ihres Bruders, den sie zu verantworten hat, aus der Familie "entfernt" oder "verstoßen", darf erst wieder heimkommen, nachdem die Stiefmutter verstorben ist.

Wie auch Walls' eigener Vater dealt der Duke mit Schwarzgebranntem in der Zeit der Prohibition. Die damalige Zeit, ein wichtiges, wenn auch unnützes Kapitel der amerikanischen Geschichte, wird lebendig, ebenso, wie auch das Aufstreben und die Stärkung der Frauen. Sallie selbst sieht sich nicht als typisches Mädchen oder Frau. Sie trägt die Kleidung, in der man damals nur Männer gesehen hat, fährt und lebt nach ihren eigenen Regeln.

Das Buch hat mich wieder begeistert, weil mich die beschriebene Zeit sehr interessiert und auch die Werke der Autorin mich bisher sehr begeistert haben. An "Schloss aus Glas" kann das Werk nicht ganz anknüpfen, was aber daran liegen mag, dass man hier weiß, dass dies die wahre Geschichte über Walls' Kindheit ist. Ansonsten ist dies wieder ein Buch, das meinen Geschmack in Thema, Schreibstil und Emotionalität genau trifft. Ich vergebe daher natürlich die volle Sternzahl.