Ehrlich und Nahbar

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claudiamagnus Avatar

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Ich hab in einem Literaturkurs gelernt, dass kuriose Einstiege in Geschichten perfekt sind um den Leser an die Geschichte zu fesseln. Das hat Pasztors Toilettenkabinen-Dilemma definitiv geschafft. Auch ist mir Marlene direkt sympatisch, lieber in der Kabine eingeschlossen sein, als Aufmerksamkeit zu erregen. Die Beschreibung von Marlenes Beziehungen zu den Familien ihres toten Mannes sind so humorvoll, so richtig schön dunkel. Ich musste schon im ersten Kapitel mehrmals lachen. Die Reflektionen, die Marlene währen der Gesangsperformance im Kopf rumgingen, waren so böse und gleichzeitig irgendwie traurig, was die generelle Stimmung bei einer Trauerfeier ziemlich gut darstellt.
Das Buch ist jedoch, und ich glaube dass das wichtig ist zu erwähren, keine leichte Kost. Selbstmordgedanken sind recht detailiert beschrieben, was die Erzählungen mit Wahrheit, Ehrlichkeit aber auch Beklemmtheit nur so füllt.