Weiterleben

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miro76 Avatar

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Marlene versinkt in den Trümmern ihres Lebens. Nachdem sie ihrem Mann zu Grabe getragen hat, betäubt sie sich mit Alkohol und Valium, weil sie eigentlich auch nicht mehr weiterleben möchte. Sie vergisst zu essen, zu duschen, den Haushalt und den Garten. Nur Trauer und Wut füllen sie aus. Wut darüber, alleine gelassen worden zu sein.

Doch dann tritt Jack überraschend in ihr Leben. Ein ehemaliger Schüler, der kurzfristig Obdach braucht und irgendwie auch spürt, dass er Marlene momentan besser nicht alleine lassen soll. Jack ist ein begnadetet Koch und es ist kaum zu glauben, was gutes Essen alles bewirken kann. So bahnt sich eine besondere Freundschaft an, die lebensverändernd wirkt. Zusätzlich gesellt sich noch Ida in die Runde. Sie ist die Hausärztin im Dorf und auch sie kann Freundschaft und Liebe brauchen.

"Von hier aus weiter" ist der perfekte Titel für diese Geschichte. Marlene steht an einem Scheitelpunkt und muss einen Weg finden, wo gefühlt keiner ist. Susann Pásztor zeigt uns mit ihrem Roman, dass es auch in ausweglosen Situationen einen Weg geben kann und wenn man ihn selbst nicht findet, darf man sich ruhig auch mal auf Freunde verlassen. Selbst wenn das ganz neue Freunde sind.

Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen. Es ist mitreißend, emotional und immer wieder auch humorvoll. Vor allem die Stiefsöhne laden zum schmunzeln ein. Es ist der Autorin gelungen eine breite Palette an Emotionen zu transportieren. Ich konnte Marlenes Wut nachempfinden, ihre Verlassenheit, ihre Trauer, ihren Mut, ihre Abenteuerlust und ihre Warmherzigkeit. Die Charaktere sind mit viel Liebe gezeichnet und Jack ist unglaublich sympathisch. Dieses Buch ist ein wunderschöner Roman übers Weiterleben! Ich wäre gerne noch ein bisschen länger bei Marlene, Jack und Ida geblieben. Doch so wie es ist, ist das Ende stimmig und ich vergebe von Herzen 5 Sterne!