Der Mensch und das Leben und ganz viel Melancholie

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
bigz Avatar

Von

Cape Haven ist ein herrliches kleines Örtchen. Hier zu leben muss wunderbar sein und doch haben seine Einwohner ihre Lasten zu tragen und das Leben macht sie zu den Menschen, die sie nun mal sind. Hier lebt Walk, der hiesige Polizist, ein feiner Kerl, der noch an das Gute im Menschen glaubt und auch wenn die Ereignisse von vor 30 Jahren und seine Folgen es ihm schwer machen, lässt er sich davon nicht abbringen. Jetzt ist er auf dem Weg, um seinen Freund aus Jugendtagen, Vincent King, abzuholen, aus dem Gefängnis, in dem er für eben jenes Ereignis, den Tod der kleinen Sissy Radley, 30 Jahre Haft verbüßt hat. Walk ist ihm in all der Zeit verbunden geblieben, auch wenn Vincent ihm in den letzten fünf Jahren verboten hat, ihn zu besuchen. Nun ist er wieder frei und wird fortan in seinem jetzt leerstehenden Elternhaus in Cape Haven wohnen, das Haus wieder herrichten und versuchen, weiter zu leben mit der Bürde dessen, was geschehen ist. Damals vor so langer Zeit waren sie alle, Walk, Vincent, Star, die älte Schwester von Sissy und Vin's Freundin und ein paar andere, die auch jetzt noch in dem Ort leben und ihren Berufen und ihren Leben nachgehen, gerade dabei, in die Erwachsenenwelt hinauszutreten, als es passierte und dann war für eben den einen das Leben sozusagen vorbei, ehe er überhaupt eine Chance hatte, damit zu beginnen. Auch Star lebt noch hier, mit zwei Kindern, wechselnden Männern und mächtigen Problemen, das Leben auf der Reihe zu halten. Ihre ältere, die dreizehnjährige Duchess, ist die Erwachsene im Haus, kümmert sich unendlich liebevoll um ihren kleinen Bruder und hält ihre Mutter davon ab, dass ihre Versuche, sich das Leben zu nehmen, erfolgreich sind. Und dann, dann ist Star trotzdem tot, ermordert und Vincent sitzt an einem Tisch, neben der Leiche und sagt gar nichts. Er wird festgenommen und alle meinen, er ist es gewesen, aber aus seinen ganz eigenen Gründen plädiert er für nichtschuldig. Und nur einer glaubt daran, sein echter, ehrlicher Freund Walk.
Diese Geschichte ist spannend, wie sie sein sollte, unendlich berührend durch das Schicksal seiner Protagonisten, so traurig wie sie das Leben nun mal schreibt und so stark umhüllt von einer tiefen Melancholie, die Walk, ein allerbester Mensch seiner Zeit, mit einer zunehmden Würde mit sich trägt, trotz all der 'Ungerechtigkeit', der er sich ganz persönlich ergeben muss.
Ein tief bewegendes Buch, einfach etwas ganz Besonderes.