Dieses Buch hat mich umgehauen und mir nachhaltig schlechte Laune gemacht :D

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
rosecarie Avatar

Von

Die dreizehnjährige Duchess ist quasi ganz allein verantwortlich für ihren fünf Jahre alten Bruder Robin. Ihre Mutter ist unzuverlässig und faktisch nicht in der Lage, sich um ihre Kinder zu kümmern. Zu den sowieso schon sehr schwierigen Umständen, in denen die Geschwister leben, kommen noch mehr Unglück, Schwierigkeiten und schlimme Schicksalsschläge hinzu.

An erster Stelle stehen Kindesvernachlässigung und den Umgang der Kinder damit. Danach folgen Todesfälle, Mord, Gewalt, Verlust, und so viel unerträglicher Herzschmerz, den keine Seele und schon gar nicht die eines Kindes aushalten kann. Dieses Buch hat seine Faust um mein Herz gekrallt und zugedrückt. Ich konnte es nicht am Stück lesen und musste es immer wieder weglegen. Was nicht heißt, dass ich mit Zuklappen des Buches nicht mehr über die Figuren nachgedacht habe. Es ist einfach ein sehr eindrücklich geschriebenes Werk, das einen tief berührt und nicht mehr loslässt.

Dieses Buch gewinnt mit ihren tollen, lebendigen und gut ausgearbeiteten Charakteren, die so viel fühlen und so viel erlebt haben und mich in all ihren Gedanken und Gefühlen mitnehmen, sodass ich von der ersten Seite an gefangen war.

Es werden die Geschichten aller dieser Figuren erzählt, die Geschichte des Dorfes, sowohl der Vergangenheit als auch der Gegenwart. Die Verstrickungen, die Geheimnisse, alles Ungesagte, alle Stränge werden zusammengeführt und ergeben am Ende ein großes Ganzes. Der Mordfall, der eigentlich ganz eindeutig erscheint, ist auch alles andere als durchsichtig und zieht sich mit allen anderen Strängen durch die Geschichte. Die Zusammenstellung all dieser Mosaikstücke sind perfekt aufeinander abgestimmt und lassen dich mitfiebern, mitfühlen und reißen dich mit in die Tiefe dieser emotionalen Abwärtsspirale.

Der Schreibstil ist sehr einfühlsam, nah und fesselnd. Der Humor im Erzählstil gibt dieser schweren Geschichte immer wieder etwas Leichtigkeit und das ist auch bitter nötig, um sich bis zum Ende durchzukämpfen. Und es war kein Kampf, weil das Buch mich nicht gepackt oder gefesselt hätte. Es sind nur einfach zu viele Emotionen, mit denen man da umzugehen hat. Am Ende des Buches war ich einfach emotional erschöpft, ich kann es nicht anders sagen. Ich habe Rezensionen gelesen, die sagen, dass der Autor es schafft, einen mit diesem Buch nicht runterzuziehen. Das kann ich leider nicht bestätigen :D Es war ein grandioses Leseerlebnis, das mich nachhaltig beeindruck und lange beschäftigt hat.