'Kinder einer unerschütterlichen Liebe'

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constanze_pachner Avatar

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"Cape Haven, Kalifornien. Eine beschauliche Kleinstadt vor dem Panorama atemberaubender Küstenfelsen. In diesem vermeintlichen Idyll muss die dreizehnjährige Duchess nicht nur ihren kleinen Bruder fast alleine groß ziehen, sondern sich auch um ihre depressive Mutter kümmern, die die Ermordung ihrer Schwester vor dreißig Jahren nie verwinden konnte. Als deren angeblicher Mörder aus der Haft entlassen wird, droht das fragile Familiengefüge, das Duchess mühsam zusammenhält, auseinanderzubringen." (Klappentext)

Der Autor Chris Whitaker entführte mich mit seiner glasklaren, ins Mark treffenden Sprache in eine Welt auswegsloser Traurigkeit. Nur zu gut kenne ich die Situation, wenn Kindern ihre Kindheit genommen wird, wenn das Leben sie auf einen Schlitten in eine Rutschbahn schleudert, die nur für Erwachsene gedacht war. Für eine Flucht scheinen die Banden der Rutschbahn zu hoch, und wo wurden die Bremsen versteckt?
Das junge Mädchen Duchess findet durch ihre immense Willensstärke immer wieder diese Bremse, doch leider, sobald sich ein hinter den Küstenfelsen zart und liebevoll aufsteigender Sonnenstrahl aufbäumt, um ihre Seele zu streicheln, wachsen die Felsen in einer verdeckenden Unbegreiflichkeit, und gewinnen dieses sich stetig anschleichende, zermürbende Spiel.

Der Titel ' Vom Hier bis zum Anfang' trumpht am Ende zu seinem Höhepunkt. Auf erschaudernde Art und Weise ist das Ende eine Erlösung, eine Erklärung für vieles, die der Leser bis dato nicht erahnt.
Dieser berührende Roman schafft literarisch die Grausamkeit der realen Welt einzufangen, und zeigt, dass es für alles einen Ursprung gibt, der Menschen verändern kann, in jegliche Richtung, und dass das Schweigen nicht immer Gold ist.

"Er hat gesagt: Der Sinn des Lebens ist, dass man jemanden hat, dem man so wichtig ist, dass er einen beschützt." S.285

So ein schöne Erklärung für den Sinn des Lebens!