Nichts ist wie es scheint

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moma58 Avatar

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Cover und Titel sowie der Hinweis von A.J. Finn "Seit Der Gesang der Flusskrebse hat mich kein Roman so bewegt und begeistert" haben mich neugierig und aufmerksam werden lassen. Es handelt sich wahrlich um einen ungewöhnlichen Roman, der in einer gut ausgewählten Kulisse spielt und das beschauliche sowie biedere amerikanische Leben widerspiegelt. Halb Krimi, halb Familiengeschichte. Die Charaktere sind außergewöhnlich intensiv und sehr gut beschrieben. Schnell teilt man - ob man will oder nicht - die dargestellten Personen im Kopfkino ein, denn das Kopfkino beginnt schon ab der ersten Seite zu arbeiten. Am stärksten fühlt man mit Duchess, der schon viel zu erwachsenen und teils rotzfrechen Tochter von Star mit. Schon als Teenager, muss sie ihrem kleinen Bruder die Mutter ersetzen und spielt "erwachsen". Hilfe von Erwachsenen nimmt sie nur schwer und ungern an. Erst bei Hal in Montana gewinnt sie ganz langsam Vertrauen. Ihre und die Familiengeschichte wird (u.a. durch den Polizisten Walk) immer weiter aufgearbeitet. Es ist eine ergreifende und tragischer Familientragödie. Einzig der teils abgehackte Schreibstil hat mir anfangs nicht zugesagt, aber nach einer gewissen Einlesephase gewöhnt man sich an die oft sehr kurzen, dafür intensiven Sätze.
Mein Fazit: Lesens - und empfehlenswert