Von wegen "altbacken"

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„Von Oma mit Liebe“ ist ein wirklich zauberhaftes Backbuch. Zunächst wird die großartige Idee vorgestellt, auf der „Kuchentratsch“ beruht: Omas und Opas backen Kuchen, Torten und Kleingebäcke für Besteller und sind wieder oder noch „ins Leben eingebunden“. Und so kommt jeder Kuchen von genau der Person, die ihn am besten beherrscht: Die einfachsten Ideen sind eben meist die besten.

Was auf den ersten Blick altbacken klingen mag (Omas Kuchen: wer erinnert sich nicht auch an langweilige, trockene oder missratene Kuchen von Oma?!), ist es mitnichten. Ja, es gibt in dem Buch bewährte Kuchen bzw. die passenden Rezepte dazu, aber es gibt eben auch ziemlich hippe Backwaren bei „Kuchentratsch“. Dementsprechend versammelt das Buch neben veganen Rezepten oder etwas so Superfood-Anmutendem wie Macadamia-Nussecken auch Apfelkuchen oder Linzer Torte. Bei dieser Bandbreite bleibt es nicht aus, dass es sehr einfache Rezepte für Trockenkuchen a la Marmorkuchen oder Rotweinkuchen (letzterer mit einer wunderbar schrillen Glasur) gibt, aber auch absolute Knaller wie eine Regenbogentorte (wow, an die traue ich mich so schnell nicht ran). Was nächstes Frühjahr bis Sommer garantiert probiert wird, ist die Erbeer-Minze-Torte.
Großartig ist auch die Strukturiertheit des Buches bzw. der Rezepte: Bei jedem Rezept erfährt man, von welcher Oma bzw. welchem Opa das Rezept stammt (und meist auch etwas aus dem jeweiligen Leben bzw. Trickkistchen). Es gibt Infos, wieviel Zeit und welche Form man nehmen soll, Zutaten und Arbeitsschritte sind übersichtlich dargestellt.

Fazit: Dieses Backbuch dürfte das eine oder andere aus meinem Regal ersetzen, also Punklandung und fast volle Punktzahl, nämlich 4,5. Volle 5 Punkte gäb’s, wenn man erführe, wie man Kuchen/Torten mit der vegetarischen Alternative zu Gelatine herstellt.