Aktueller Politthriller mit Tempo und gut gezeichneten Charakteren

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heikebund Avatar

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"Dies ist eine wahre Geschichte. Nichts davon ist passiert."

Dieses Motto stellt Achim Zons seinem dritten Buch um den Journalisten David Jakubowicz voran - aber es KÖNNTE sich alles so zugetragen haben.
Ausgehend von dem realen Ereignis " Sturm auf das Kapitol" am 6. Jänner 2021 entwickelt der Autor hier einen logisch aufgebauten, in zeitliche Kapitel übersichtlich gegliederten Politthriller. Neueste technische Entwicklungen, die globale Vernetzung unserer modenen Welt, skrupellose Machtgier sowie die Macht des Kapitals, aber auch die Verflechtungen und emotionalen Beziehungen der Protagonisten untereinander treiben die Handlung auf spannende Weise zügig voran.
So ganz nebenbei erhält man noch tiefgehende Einblicke in die Probleme der heutigen Medienlandschaft, insbesondere des Zeitungswesens.
Das Buch liest sich sehr flüssig und es ist einfach, den Überblick zu behalten.
Ich fand es ein wenig schade, dass es doch einen losen Faden gab bezüglich des Journalisten Lennart Forsberg (die Figur ist an den Fall Claas Relotius angelehnt) - für mich wäre es runder geworden, wenn die anscheinend vorhandenen Beweise eingeflossen wären, doch das entspringt sicherlich dem Wunsch nach Gerechtigkeit in einer heilen Welt.
Mir hat der Roman sehr gut gefallen, und die beiden ersten Bände stehen fix auf meiner Leseliste.