Anspruchsvoll und komplex: keine Lektüre für Zwischendurch
Kurz vor einer Fusion mit einem amerikanischem Medienkonzern fällt der Deutschen Allgemeinen Zeitung (DAZ) die Krankenakte des US-amerikanischen Ex-Präsidenten in die Hände. Diese offenbart, dass Adam Rycart an einem seltenen Gendefekt leidet. Eine Offenlegung der Akte seitens der DAZ würde nicht nur eine Wiederwahl des Präsidenten vereiteln, sondern auch die Fusion mit dem amerikanischen Konzern zunichte machen, was den Ruin des Verlags bedeuten würde. Und nicht nur das: Die Anhänger Rycarts sind zu allem bereit, um eine Veröffentlichung der Akte zu verhindern und haben bereits den engsten Vertrauten der Verlagseigentümerin, David Jakubowicz, im Visier...
Bei "Von Schafen und Wölfen" handelt es sich um den dritten Thriller rund um den Journalisten David Jakubowicz. Ich kannte die beiden Vorgänger noch nicht, hatte grundsätzlich aber keine Verständnisprobleme oder Wissenslücken. Dennoch würde ich vermutlich nicht empfehlen, diesen Band ohne jegliche Vorkenntnisse zu lesen. Denn dieser Politthriller ist durchaus komplex konstruiert und bietet dem Leser auch keine Hilfestellungen, wie beispielsweise eine Figurenübersicht, an.
Besagte Komplexität bezieht sich dabei zum einen auf die Fülle der Figuren sowie deren Hintergründe. Ohne eine wirkliche Einführung werden sie dem Leser in Mitten eines rasanten Geschehens präsentiert, wobei zwischendurch immer wieder einzelne Wissenshäppchen über die Hintergründe der einzelnen Charaktere platziert werden. Möglicherweise fällt an dieser Stelle die Einordnung leichter, wenn man bereits die weiteren Bände um David Jakubowicz kennt. Mit meinem Wissensstand habe ich aber sicherlich das erste Drittel des Buches damit verbracht, konzentriert und manchmal auch ein wenig verwirrt die Figuren einzuordnen.
Zum anderen bezieht sich die Komplexität auf die Handlung selbst. Diese nimmt den Sturm auf das Kapitol in Washington 2021 zum Anlass, eine fiktive Geschichte für mögliche Hintergründe und Zusammenhänge abzubilden. Dabei fand ich die Idee dahinter durchaus interessant und ebenso schlüssig. Die Art und Weise ihrer Darstellung hat mir beim Lesen allerdings missfallen. Denn die Handlungsstränge sind teils durchmischt, immer wieder setzen sie an neuen Punkten an und zumindest in der ersten Hälfte musste ich mich beim Lesen unheimlich anstrengen, um den roten Faden nicht zu verlieren.
Hinzu kam der nüchterne Schreibstil des Autors, der im Grunde genommen zwar gut zu der Journalistenrolle des Protagonisten passte und realistische Einblicke in dessen Arbeitsweise sowie die Funktionsweise eines Zeitungsverlages ermöglichte, es durch seine Gefühlskälte und Faktendensität jedoch erschwerte, sich eine der Hauptfiguren als Anker zur Hilfe zu nehmen.
Alles in einem würde ich diesen Politthriller nur bedingt weiterempfehlen. Mir persönlich war er zu komplex und büßte dadurch an Spannung ein. Wer dies in Kauf nimmt und interessiert an einem Einblick in das Journalistenleben eines großen Verlages ist, könnte einen Blick in die Leseprobe wagen, dies aber bevorzugt beim ersten Buch rund um Jakubovic tun.
2,5/5 Sterne
Bei "Von Schafen und Wölfen" handelt es sich um den dritten Thriller rund um den Journalisten David Jakubowicz. Ich kannte die beiden Vorgänger noch nicht, hatte grundsätzlich aber keine Verständnisprobleme oder Wissenslücken. Dennoch würde ich vermutlich nicht empfehlen, diesen Band ohne jegliche Vorkenntnisse zu lesen. Denn dieser Politthriller ist durchaus komplex konstruiert und bietet dem Leser auch keine Hilfestellungen, wie beispielsweise eine Figurenübersicht, an.
Besagte Komplexität bezieht sich dabei zum einen auf die Fülle der Figuren sowie deren Hintergründe. Ohne eine wirkliche Einführung werden sie dem Leser in Mitten eines rasanten Geschehens präsentiert, wobei zwischendurch immer wieder einzelne Wissenshäppchen über die Hintergründe der einzelnen Charaktere platziert werden. Möglicherweise fällt an dieser Stelle die Einordnung leichter, wenn man bereits die weiteren Bände um David Jakubowicz kennt. Mit meinem Wissensstand habe ich aber sicherlich das erste Drittel des Buches damit verbracht, konzentriert und manchmal auch ein wenig verwirrt die Figuren einzuordnen.
Zum anderen bezieht sich die Komplexität auf die Handlung selbst. Diese nimmt den Sturm auf das Kapitol in Washington 2021 zum Anlass, eine fiktive Geschichte für mögliche Hintergründe und Zusammenhänge abzubilden. Dabei fand ich die Idee dahinter durchaus interessant und ebenso schlüssig. Die Art und Weise ihrer Darstellung hat mir beim Lesen allerdings missfallen. Denn die Handlungsstränge sind teils durchmischt, immer wieder setzen sie an neuen Punkten an und zumindest in der ersten Hälfte musste ich mich beim Lesen unheimlich anstrengen, um den roten Faden nicht zu verlieren.
Hinzu kam der nüchterne Schreibstil des Autors, der im Grunde genommen zwar gut zu der Journalistenrolle des Protagonisten passte und realistische Einblicke in dessen Arbeitsweise sowie die Funktionsweise eines Zeitungsverlages ermöglichte, es durch seine Gefühlskälte und Faktendensität jedoch erschwerte, sich eine der Hauptfiguren als Anker zur Hilfe zu nehmen.
Alles in einem würde ich diesen Politthriller nur bedingt weiterempfehlen. Mir persönlich war er zu komplex und büßte dadurch an Spannung ein. Wer dies in Kauf nimmt und interessiert an einem Einblick in das Journalistenleben eines großen Verlages ist, könnte einen Blick in die Leseprobe wagen, dies aber bevorzugt beim ersten Buch rund um Jakubovic tun.
2,5/5 Sterne