Erschreckend realistisch

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wolfram Avatar

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Anfangs viel es mir etwas schwer, die vielen Personen zuzuordnen und zu verbinden. Es gibt fast in jedem Kapitel einen Zeitsprung vor oder zurück, was es mir schwer machte, der Geschichte zu folgen.
Irgendwann hatte ich dann einen besseren Überblick und die Namen gelernt, sodass ich die spannende Geschichte genießen konnte.
Die ganze Zeit ertappt man sich dabei, einen Namen zweimal zu lesen, da man eigentlich einen anderen Namen (nämlich den einer realen politischen Person) sucht - so dicht an realen Gegebenheiten hangelt sich der Roman entlang. Da die ganze Geschichte sehr geheimnisvoll, dennoch realistisch geschrieben ist, liest sie sich wie eine Undercover-Story eines Enthüllungsjournalisten.
Im Gegensatz zu anderen Thrillern hetzen wir in "Von Schafen und Wölfen" nicht ab Seite 1 atemlos von einer Gefahr zur nächsten. Auch ausweglose, tödliche Gefahren kommen in diesem Buch fast keine vor, aus denen der Held in letzter Minute entkommt.
Aber gerade das ist für mich die Stärke des Buches. Eine Mischung aus realen Ereignissen und Fiktion, viel Kopfarbeit der Journalisten und Geheimdienstler, die dadurch der Wahrheit näher kommen.
Dazwischen gefielen mir die immer wieder eingestreuten Vorblicke ("...damit begannen seine letzten Tage", "Er ahnte noch nicht, dass er einen entscheidenden Fehler gemacht hatte"), die der Geschichte ein bisschen vorgreifen und den Leser in Spannung halten.
Stand 2025: Man darf gespannt sein, ob Achim Zons eine Fortsetzung aufgrund der politischen Ereignisse in den USA plant. Denn noch sind nicht alle Karten ausgespielt und "Adam Rycart" treibt wieder sein Unwesen in den USA. Im nächsten Band könnte ihm dann ein Adorf Muskler beratend zur Seite stehen, der als märchenhaft reicher, vorlauter Unternehmer seine eigene Agenda verfolgt?