Die Bedrohung kam von hinten

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
maxibiene Avatar

Von

Nichts ist schlimmer, als gestresst und genervt vom Tag nach Hause zu kommen und von einer tödlichen Gefahr empfangen zu werden. Aber genau so erging es der jungen Polizistin, als sie nichts ahnend ihre Haustür öffnete und ihrem Peiniger ausgeliefert war. In einem erbitterten Kampf versucht Renee den Fesseln des Angreifers zu entkommen, wehrt sich mit aller Macht, ignoriert jeden Schmerz, kämpft bis zur Erschöpfung. Doch die Erlösung scheint nicht zu kommen, die Bilder, der Film, von dem so viele erzählen, zieht nicht an ihr vorüber. Mit letzter Kraft erreicht sie ihr Handy, ruft die eine Nummer an, die ihr helfen könnte.

Es ist nachts, 2.00 Uhr aber Paul Vegters fährt sofort zu ihr und findet sie in ihrer Wohnung. Überall ist Blut, ihr Puls ist schwach, aber sie lebt.

Der Täter völlig teilnahmslos aber triumphierend über seine Tat will erst einmal nur eins los werden, den Skalp, den er der jungen Polizistin bei lebendigem Leib entfernt hat.

Aber warum hat er das getan, wenn er seine Trophäe schon wieder los werden will?

Wow, was für ein Auftakt? Da bleibt einem beim Lesen ja der Atem weg. Die Leseprobe war von der ersten bis zur letzten Seite spannend.

Die Autorin erzählt ihre Story aus mehreren Perspektiven, aus Sicht des Opfers, des Täters und des Ermittlers. Gekonnt wechselt sie zwischen den Handlungssträngen, die dem Leser ein anschauliches Bild über ihre Figuren und Charaktere vermitteln lassen. Die Einteilung des Buches in kleine Kapitel finde ich persönlich sehr förderlich, denn sie animieren ständig zum Weiterlesen. Ihr Schreibstil ist flüssig, auch wenn manche Sätze etwas kurz erscheinen. Aber dadurch, dass der Spannungsbogen auf hohem Niveau gehalten wird, ist das kein Nachteil beim Lesen. Hoffentlich bleibt das auch für den Rest des Buches so.

Leider habe ich von der niederländischen Autorin Lieneke Dijkzeul noch kein Werk gelesen, obwohl, meinen Recherchen zufolge, ja schon einige, u.a. der Krimi „Schweigende Sünde“ hier in Deutschland erschienen sind. Es wäre schön, wenn der Thriller „Vor dem Regen kommt der Tod“ demnächst meinen Briefkasten füllen würde.