Einfach bloß Pech gehabt?

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owenmeany Avatar

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Das Thema Serienmörder bietet elaborierten Krimilesern besonderen Reiz, die Ermittlung zu verfolgen. Diese hat in ihrer Logik und der Erforschung von Faktoren eine intellektuelle Komponente und steht immer extrem unter Zeitdruck, denn das Damoklesschwert des erneuten Zuschlagens kann erst durch den erfolgreichen Zugriff beseitigt werden.

Dass das erste Verbrechen gleich auf Seite eins beginnt, entspricht dem üblichen Muster. Aber diesmal läuft es auf einen harten, spannenden Kampf hinaus, denn das weibliche Opfer wehrt sich vehement. Während dessen spannt einen Dijkzeul allerdings durch die halbseitige Beschreibung einer Vase noch zusätzlich auf die Folter. Ob man in einer solchen Situation wirklich so viel denkt?

Der Widerstand und der damit verbundene Lärm ruft Mitbewohner herbei, was Renée, einer Polizistin, das Leben rettet, diese aber nicht vor der Verstümmelung bewahrt. Eine wichtige Zeugin also. Sie ruft noch Inspektor Paul Vecter an.

Während der gesichtslose Mörder flieht, erfährt man aus seinem inneren Monolog: er hat diese seine erste Tat sorgfältig geplant, sich dafür mit Medikamenten aufgeputscht, will aber den rothaarigen Skalp Renées nicht als Trophäe behalten, sondern diesen unauffällig los werden. Danach legt er sich zu einer Frau ins Bett - auch sie hat rote Haare.

Alles ist völlig straight, aber genau erzählt, bis auf die erklärenden Exkurse ohne Umschweife und packend in der Dramaturgie. Aus diesem Grund bin ich auf eine Fortsetzung neugierig.