Rothaarige Skalps

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cabotcove Avatar

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Die Kripobeamtin Renee Pettersen wird in ihrer Wohnung von einem Unbekannten angegriffen, als sie nach einem unbefriedigenden Abend nach Hause kommt.

Sie wehrt sich nach Leibeskräften, aber der Angreifer ist stärker und fügt ihr Verletzungen zu, die sie vorübergehend kampfunfähig machen. Er geht dabei äußerst brutal mit ihr um, versucht sogar, sie zu skalpieren und lässt wohl nur von ihr ab, weil es an ihrer Türe schellt... Zudem ist ihr die römische Ziffer I in den Bauch geritzt worden.

Der Inspecteur Paul Vegter ist ihr Vorgesetzter und ein Vertrauter von ihr und so ruft sie ihn als Erstes an. Er ist ohnehin der Einzige, den sie anrufen kann... Paul scheint Gefühle für sie zu hegen, hat ihr dies aber wohl noch nicht offenbahrt. Ich wüsste gern, ob sich zwischen Paul und Renee noch eine Beziehung entwickelt – seine Frau Stef ist wohl bei einem Verkehrsunfall umgekommen und er scheint noch nicht wirklich darüber weg zu sein, fühlt sich aber auch zu Renee hingezogen...

Die Autorin gibt es auch ausführlich Einblick in die Gedanken des Täters und rundet das Bild so schön ab. Der Leser erfährt quasi von allen Seiten und das hat mir sehr gut gefallen. Der Leser wird Zeuge, wie der Täter sich nach der Tat verhält – das habe ich noch nicht allzu oft in dieser Form gelesen und fand es sehr gelungen geschildert. Das macht den Täter nicht menschlicher, rundet aber wie gesagt das Bild ab und gibt der Geschichte mehr Tiefgang.

Sie schreibt/beobachtet sehr detailliert, wird aber dabei nicht langatmig, sondern schafft es, fesselnd zu bleiben.

Ihre Worte sind sehr ausdrucksstark, also hätte es dieser Länge teilweise vielleicht gar nicht bedurft, aber hier scheint mir das trotzdem passend. Sonst mag ich das eigentlich nicht, aber hier sehe ich es eher als „Spannungshalter“ denn als Lückenfüller.

Einzig das Cover veranlasst mich zu einem Stern Abzug, denn das ist nun wirklich sehr gedankenlos gestaltet - das Buch hätte da wirklich mehr Mühe verdient !

Ansonsten vermute ich hinter „Vor dem Regen kommt der Tod“ einen Thriller, der eher „auf leisen Sohlen“ daherkommt, aber deswegen nicht minder blutig ist als andere. Die Autorin lässt den Leser ja von Anfang an an der Brutalität teilhaben, nur die Handlung kommt eher langsam in Gang, was ich hier aber sehr angenehm finde. Ich denke auch, dass das Buch in dem Stil weitergeht und würde gern weiterlesen, da mir die Leseprobe schon sehr gut gefallen hat.