Mit Georgien als Land habe ich mich bisher nicht bewusst auseinandergesetzt. Irgendwie ist es in meiner Wahrnehmung hinter die Länder des ehemaligen Jugoslawiens zurückgefallen. Leo Vardiashvili ändert dies, nachdem man von dem schönen Cover angezogen wurde. Man erfährt einiges über Georgien, aber vor allem wird man mitgenommen auf die Reise einer zerbrochenen Familie. Nicht, dass es vor dem Bürgerkrieg blendend lief. Die notwendige Flucht zerbricht dann die Reste und sorgt dafür, dass Kinder ohne ihre Mutter aufwachsen müssen. Ich halte es Vardiashvili zu Gute, dass er die Komplexität nicht reduziert und Probleme weglässt. Er schreibt klar und prägnant und ist schmerzhaft den Darstellungen zu folgen. Dennoch zieht einen das Buch in seinen Bann und man will wissen, welche weiteren Wendungen die Geschichte nimmt. Mich hat es gepackt!