Eine Familie, viele Themen
Elisabeth kann nicht mehr alleine in ihrer Berliner Wohnung bleiben, sie zieht in ein Seniorenheim in Hamburg, in die Nähe ihrer Tochter Anja. Nun muss die Wohnung verkauft und vorher leergeräumt werden. Anja und ihre Tochter Lena kümmern sich gemeinsam darum, auch wenn es ihnen schwer fällt, da mit dieser Wohnung auch für sie viele Erinnerungen verbunden sind. Nach und nach kommen Dinge ans Licht, die Fragen hervorrufen. Elisabeth tut sich schwer damit, diese Fragen zu beantworten, irgendetwas scheint in der Vergangenheit zu liegen, das ihr große Probleme bereitet. Sie beginnt die Geschichte ihrer Tante Clara und ihrer Mutter Mathilde zu erzählen. Gleichzeitig befinden sich Lena und Anja selbst auch in schwierigen Situationen, die aus deren Sicht immer im Wechsel mit Clara geschildert werden. Interessant, der Wechsel der Perspektive, sehr authentisch beschrieben. Viele Themen, die heute genauso aktuell sind wie vor hundert Jahren werden berührt. Leicht zu lesen ist das Buch, eine wirklich leichte Lektüre ist es nicht, denn es ist realistisch, keineswegs weichgespült. Antisemitismus, die Rolle der Frauen, Hass und Mobbing sind einige Perspektiven, die auf interessante Weise aus damaliger und aus heutiger Sicht beleuchtet werden.
Ein wirklich gutes Buch, das nicht ganz so harmonisch ist, wie es das Titelbild verspricht.
Ein wirklich gutes Buch, das nicht ganz so harmonisch ist, wie es das Titelbild verspricht.