Generationenroman mit kleinen Schwächen

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melb2508 Avatar

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Vor Hundert Sommern erzählt eine Familiengeschichte mit Geheimnissen. Im Jahr 2024 erleben wir Elisabeth, die über 90jährige Großmutter, ihre Tochter Anja und deren Familie Ehemann Stefan und die beiden Töchter Lena und Anabel. Als Elisabeth ihre Wohnung in Berlin verkaufen lässt und endgültig in ein Seniorenheim zieht, kommen bei ihr viele Erinnerungen hoch und sie erzählt ihrer Tochter Anja und ihrer Enkelin Lena die Geschichte ihrer Familie und vor allem ihrer Tante Clara, beginnend mit dem Jahr 1924 - also vor genau 100 Jahren (Sommern). 

Ich habe etwas gebraucht, um in das recht umfangreiche Buch reinzukommen. Die beiden Töchter Anjas waren mir lange Zeit leider unsympathisch aus verschiedenen Gründen und blieben für mich auch teilweise nicht nachvollziehbar. Anja ist meine Lieblingsfigur gewesen, da ich mich mit ihr und ihrer Rolle als berufstätige Mutter erwachsener Töchter und Tochter einer pflegebedürftigen Mutter sehr gut identifizieren konnte. Der Vergangenheitsstrang um Clara hat mich lange am meisten gefesselt, wurde dann am Schluss etwas abrupt beendet. 

Zudem gibt es einige Logik-Lücken und Figuren, die mir zu eindimensional gezeichnet wurden. Und kleine Warnungen, falls man wie ich kein Hundemensch ist - es gibt echt VIELE Stellen über Hunde und Hundefriseure bzw. Hundegrooming, was mich wirklich leider einfach nicht abgeholt hat. 

Ansonsten ein gut lesbares Buch, mit dem ich zufrieden bin, aber nicht absolut begeistert.