Unterhaltsame Familiengeschichte erzählt auf zwei Zeitebenen
Beim Ausräumen der Wohnung ihrer Mutter Elisabeth fallen Anja einige Erinnerungsstücke und auch alte Unterlagen in die Hände, die ihre Mutter Elisabeth dazu bewegen, die Geschichte ihrer Tante Clara zu erzählen. Besonders Anjas Tochter Lena zeigt großes Interesse und fühlt sich auf besondere Weise mit ihrer Großtante Clara verbunden.
Claras Geschichte beginnt im Jahr 1924. Die Familie lebt in Berlin. Massenarbeitslosigkeit und beengte Wohnverhältnisse bestimmen das Leben. Clara arbeitet als Flaschenreinigerin in einer Brauerei. Dort lernt sie Helene kennen. Die beiden bleiben Freundinnen bis ans Lebensende. Gemeinsam überstehen sie die Schikanen des Vorarbeiters und später die Heimsuchung durch die Gestapo. Helene habe ich aufrichtig bedauert, denn ihr Schicksal hat mich sehr berührt. Um so mehr habe ich gefeiert, dass sie zum richtigen Zeitpunkt Stärke beweist. Clara verliert ihre Arbeit, weil sie sich gegen den böswilligen Vorarbeiter zur Wehr setzt und macht durch eine glückliche Fügung die Bekanntschaft mit der Inhaberin eines Hundesalons. Dort ist sie glücklich und übernimmt später das Geschäft. Hier gibt es eindeutige Parallelen zu Lena, die sich unter Menschen unwohl und fehl am Platze fühlt . Sie nimmt während ihres Studiums einen Minijob ebenfalls in einem Hundesalon an.
Zeit ihres Lebens steht Clara zwischen zwei Männern. Da ist der Exilrusse Aleksei, überzeugter Kommunist und Aktivist, unter der NS-Herrschaft ständig in Gefahr. Willy, der Bruder ihrer Freundin Anna, ist bodenständig und schwärmt für Autos. Er gibt Sicherheit und ist verlässlich. Dann kommt es durch die politischen Umstände zu einem Zerwürfnis zwischen Clara und ihrer Schwester Mathilde, Elisabeths Mutter. Die Familie wird auseinander gerissen und Mathilde gibt Clara die Schuld. Das habe ich nicht verstanden, denn verantwortlich war das Unrechtsregime in meinen Augen. Vermutlich ist es einfacher, eine Person zu hassen als ein abstraktes Gebilde.
Die Geschichte in der Gegenwart beginnt Anfang 2024. Aufgrund des Überfalls der Hamas und Israels Reaktion kommt es verstärkt zu antisemitischen Vorfällen. Manches erinnert an den wachsenden Judenhass in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts. Anja arbeitet an der Bremer Uni und die Vorfälle zwingen sie zu einem Überdenken, der eigenen Situation. Auch Lena bleibt von den Ereignissen nicht unberührt.
Da die Erzählerin zwischen den beiden Zeitebenen hin und her springt, ist es nie langweilig und es entstehet ein Spannungselement, da man jeweils den Erzählstrang an einem entscheidenden Punkt verlässt. Clara war mir sehr sympathisch. Ich fand, sie war eine starke Persönlichkeit und bleibt sich selbst treu. Anja hat mich dadurch überzeugt, wie sie sich im Laufe des Romans von fremden Erwartungen emanzipiert. Das hat mich beeindruckt. Leider muss ich zugeben, dass Lena mir unsympathisch war. Ich habe sie zu oft als egoistisch, selbstgerecht und wenig verständnisvoll empfunden.
Wie gewohnt und mit Freude erwartet, spricht die Autorin viele verschiedene Aspekte der beiden Zeitebenen an und nennt prägende Ereignisse. Das gefällt mir gut, weil dadurch ein weiter umfassendes Bild der jeweiligen Zeit entsteht. Bei der Fülle der Informationen bleibt manches oberflächlich , das hat aber meiner Lesefreude keinen Abbruch getan. Der Roman will und soll unterhalten , was er in meinen Augen absolut macht
Claras Geschichte beginnt im Jahr 1924. Die Familie lebt in Berlin. Massenarbeitslosigkeit und beengte Wohnverhältnisse bestimmen das Leben. Clara arbeitet als Flaschenreinigerin in einer Brauerei. Dort lernt sie Helene kennen. Die beiden bleiben Freundinnen bis ans Lebensende. Gemeinsam überstehen sie die Schikanen des Vorarbeiters und später die Heimsuchung durch die Gestapo. Helene habe ich aufrichtig bedauert, denn ihr Schicksal hat mich sehr berührt. Um so mehr habe ich gefeiert, dass sie zum richtigen Zeitpunkt Stärke beweist. Clara verliert ihre Arbeit, weil sie sich gegen den böswilligen Vorarbeiter zur Wehr setzt und macht durch eine glückliche Fügung die Bekanntschaft mit der Inhaberin eines Hundesalons. Dort ist sie glücklich und übernimmt später das Geschäft. Hier gibt es eindeutige Parallelen zu Lena, die sich unter Menschen unwohl und fehl am Platze fühlt . Sie nimmt während ihres Studiums einen Minijob ebenfalls in einem Hundesalon an.
Zeit ihres Lebens steht Clara zwischen zwei Männern. Da ist der Exilrusse Aleksei, überzeugter Kommunist und Aktivist, unter der NS-Herrschaft ständig in Gefahr. Willy, der Bruder ihrer Freundin Anna, ist bodenständig und schwärmt für Autos. Er gibt Sicherheit und ist verlässlich. Dann kommt es durch die politischen Umstände zu einem Zerwürfnis zwischen Clara und ihrer Schwester Mathilde, Elisabeths Mutter. Die Familie wird auseinander gerissen und Mathilde gibt Clara die Schuld. Das habe ich nicht verstanden, denn verantwortlich war das Unrechtsregime in meinen Augen. Vermutlich ist es einfacher, eine Person zu hassen als ein abstraktes Gebilde.
Die Geschichte in der Gegenwart beginnt Anfang 2024. Aufgrund des Überfalls der Hamas und Israels Reaktion kommt es verstärkt zu antisemitischen Vorfällen. Manches erinnert an den wachsenden Judenhass in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts. Anja arbeitet an der Bremer Uni und die Vorfälle zwingen sie zu einem Überdenken, der eigenen Situation. Auch Lena bleibt von den Ereignissen nicht unberührt.
Da die Erzählerin zwischen den beiden Zeitebenen hin und her springt, ist es nie langweilig und es entstehet ein Spannungselement, da man jeweils den Erzählstrang an einem entscheidenden Punkt verlässt. Clara war mir sehr sympathisch. Ich fand, sie war eine starke Persönlichkeit und bleibt sich selbst treu. Anja hat mich dadurch überzeugt, wie sie sich im Laufe des Romans von fremden Erwartungen emanzipiert. Das hat mich beeindruckt. Leider muss ich zugeben, dass Lena mir unsympathisch war. Ich habe sie zu oft als egoistisch, selbstgerecht und wenig verständnisvoll empfunden.
Wie gewohnt und mit Freude erwartet, spricht die Autorin viele verschiedene Aspekte der beiden Zeitebenen an und nennt prägende Ereignisse. Das gefällt mir gut, weil dadurch ein weiter umfassendes Bild der jeweiligen Zeit entsteht. Bei der Fülle der Informationen bleibt manches oberflächlich , das hat aber meiner Lesefreude keinen Abbruch getan. Der Roman will und soll unterhalten , was er in meinen Augen absolut macht