Viele wichtige Themen in einer etwas hölzern erzählten Geschichte
Lena und ihre Mutter Anja räumen die Berliner Wohnung von Anjas Mutter und Lenas Großmutter Elisabeth aus, da diese nun in einem Pflegeheim lebt. Dabei stoßen sie auf Hinweise auf das Leben von Elisabeths Tante Clara. Die Hundefriseurin liebte während des Dritten Reiches einen russischen Revolutionär und schwebte dadurch aufgrund der politischen Zustände in großer Gefahr. Lena, die selbst in einer Krise steckt, ist fasziniert von Clara und versucht mehr über ihr Leben herauszufinden. Im Gespräch mit Elisabeth, die ihr Wissen zunächst nur zögerlich preisgibt, erfährt die junge Frau von einigen Geheimnissen in der Familie, die sie selbst ganz schön ins Grübeln bringen.
Erzählt wird, was aktuell in Anjas und Lenas Leben geschieht. Zudem wird in Rückblenden die Lebensgeschichte von Clara geschildert. Die Sprache ist im allgemeinen klar und gut verständlich, der Schreibstil wirkt aber mitunter etwas hölzern und wenig lebendig.
Die verschiedenen Figuren stehen an unterschiedlichen Punkten in ihrem Leben. Anja fühlt sich ihrer Familie gegenüber verpflichtet, erhält nun aber die Möglichkeit, ihre berufliche Karriere voranzutreiben. Lena zeigt sich generell sehr unsicher, fühlt sich in ihrem Studium nicht wohl. Sie hat Schwierigkeiten, mit anderen Menschen umzugehen und zieht sich deswegen häufig alleine zurück. Clara stammt aus einfachen Verhältnissen, sie ist leidenschaftlich und selbstbewusst. Ihr Leben ist stark von den politisch Zuständen in Deutschland geprägt.
Die Figuren haben durchaus viel zu erzählen, machen aber auf mich ähnlich wie der Schreibstil einen etwas spröden, teils recht klischeehaft Eindruck.
Claras bewegte Geschichte und die ihrer Familie ist wirklich bemerkens- und mitteilenswert. Auch Hundeliebhaber kommen in diesem Buch voll auf ihre Kosten, denn sowohl Lena als auch Clara pflegen eine besondere Beziehung zu den Vierbeinern. Überhaupt spricht der Roman viele wichtige Aspekte an, allen voran Antisemitismus, der auch erschreckenderweise aktuell in Deutschland wieder aufkeimt. Nachdenklich stimmten mich in Verbindung damit zudem die Passagen über Meinungsfreiheit. Auch Lenas Probleme, sich in der aktuellen Welt selbst zu finden und zu orientieren und Anjas Zwiespalt zwischen Beruf und Familie sind spannende, relevante Themen. Der Roman will angesichts seines umfangreichen Themenspektrums viel, bleibt aber dabei teilweise an der Oberfläche. Zudem empfand ich gerade den Anfang als recht langatmig. „Vor hundert Sommern“ ist eine durchaus aufregende, interessante Geschichte, die nicht besonders mitreißend erzählt wird. Sie hat mich aber dennoch gut unterhalten. Wer Hunde und historische Romane auf zwei Erzählebenen mag, wird dieses Buch sicher gerne lesen.
Erzählt wird, was aktuell in Anjas und Lenas Leben geschieht. Zudem wird in Rückblenden die Lebensgeschichte von Clara geschildert. Die Sprache ist im allgemeinen klar und gut verständlich, der Schreibstil wirkt aber mitunter etwas hölzern und wenig lebendig.
Die verschiedenen Figuren stehen an unterschiedlichen Punkten in ihrem Leben. Anja fühlt sich ihrer Familie gegenüber verpflichtet, erhält nun aber die Möglichkeit, ihre berufliche Karriere voranzutreiben. Lena zeigt sich generell sehr unsicher, fühlt sich in ihrem Studium nicht wohl. Sie hat Schwierigkeiten, mit anderen Menschen umzugehen und zieht sich deswegen häufig alleine zurück. Clara stammt aus einfachen Verhältnissen, sie ist leidenschaftlich und selbstbewusst. Ihr Leben ist stark von den politisch Zuständen in Deutschland geprägt.
Die Figuren haben durchaus viel zu erzählen, machen aber auf mich ähnlich wie der Schreibstil einen etwas spröden, teils recht klischeehaft Eindruck.
Claras bewegte Geschichte und die ihrer Familie ist wirklich bemerkens- und mitteilenswert. Auch Hundeliebhaber kommen in diesem Buch voll auf ihre Kosten, denn sowohl Lena als auch Clara pflegen eine besondere Beziehung zu den Vierbeinern. Überhaupt spricht der Roman viele wichtige Aspekte an, allen voran Antisemitismus, der auch erschreckenderweise aktuell in Deutschland wieder aufkeimt. Nachdenklich stimmten mich in Verbindung damit zudem die Passagen über Meinungsfreiheit. Auch Lenas Probleme, sich in der aktuellen Welt selbst zu finden und zu orientieren und Anjas Zwiespalt zwischen Beruf und Familie sind spannende, relevante Themen. Der Roman will angesichts seines umfangreichen Themenspektrums viel, bleibt aber dabei teilweise an der Oberfläche. Zudem empfand ich gerade den Anfang als recht langatmig. „Vor hundert Sommern“ ist eine durchaus aufregende, interessante Geschichte, die nicht besonders mitreißend erzählt wird. Sie hat mich aber dennoch gut unterhalten. Wer Hunde und historische Romane auf zwei Erzählebenen mag, wird dieses Buch sicher gerne lesen.