Vielschichtige Familiengeschichte

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keke Avatar

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Nach einem Schlaganfall muss Elisabeth ihre Wohnung in Berlin verlassen und in ein Pflegeheim in Hamburg, in der Nähe ihrer Tochter Anja ziehen.
Während Elisabeth versucht sich in Hamburg einzuleben übernimmt Anja gemeinsam mit ihrer Tochter Lena die Wohnungsauflösung in Berlin. Dabei kommen viele Dinge sowohl aus Elisabeths Vergangenheit, als auch aus der ihrer Tante Clara zu Tage.
Anja und Lena wird klar, was sie bis jetzt immer nur vermutet haben, nämlich das Elisabeth ihnen vieles aus der Vergangenheit verschwiegen hat. Ihre Versuche, Elisabeth zum Reden zu bringen führen dazu, dass diese ihnen langsam die Geschichte von Clara und damit auch die Geschichte ihrer eigenen Vergangenheit erzählt.
Gekonnt wie immer erzählt Katharina Fuchs hier eine Familiengeschichte, in die man vollkommen abtauchen kann.
Auf zwei Zeitebenen kann der Leser sowohl die Geschichte von Clara entdecken, als auch die Geschichte Anjas und ihrer Familie. Beide Ebenen sind klar durch Überschriften voneinander getrennt und machen es dem Leser leicht, der jeweiligen Ebene zu folgen.
Dabei werden sowohl auf der Ebene der Vergangenheit als auch auf der Gegenwartsebene wichtige geschichtliche Dinge und aktuelle Themen angesprochen. Fast ist es auf der Gegenwartsebene schon ein bisschen viel, denn es wird der Eindruck vermittelt, dass man wirklich alles, was zur Zeit politisch und gesellschaftlich berührt, im Buch unterbringen wollte.
Dies ist aber auch schon der einzige kleine Kritikpunkt.
Ansonsten bekommt man als Leser hier einen Roman, in dem man vollkommen eintauchen kann und der einfach schöne Lesestunden garantiert.
Von mir eine klare Leseempfehlung.