Der Schmetterlingseffekt

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rosenfreund Avatar

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Das Cover mit dem Schmetterling hat symbolische Bedeutung. Es deutet an, dass der sogenannte Schmetterlingseffekt auf das Werk angewendet werden könnte, wonach ein einzelnes winziges Ereignis auf der Welt unvorhersehbar große Auswirkungen haben könnte. Und das passt perfekt zu dem Plot, wo während eines Flugs nach Sydney plötzlich eine alte Dame aufsteht und einigen Passagieren mitteilt, mit wieviel Jahren sie woran sterben werden.
Dabei prophezeit sie ihnen ihr erwartbares Todesalter und die Todesursache. Die einzelnen Personen gehen sehr unterschiedlich mit dieser Information um. Viele sind nicht beunruhigt, andere sind psychisch beeinflusst und müssen ihr Leben verändern. Als dann 3 Menschen gemäß der Vorsehung sterben, versucht eine Gruppe der anderen Passagiere die “Todesdame“ ausfindig zu machen. Somit wird die Lebensgeschichte von Cherry, der Schreckensbotschafterin, virulent, und in ca. jedem 2.Kapitel, wird darüber berichtet. Es wird deutlich, welche Auswirkungen der “Schmetterlingseffekt“ haben kann.
Der Leser wird mit dem Problem konfrontiert, ob das Unausweichliche noch vermeidbar ist oder könnte es eine „Self-fulfilling prophecy“ geben? Ist das Leben determiniert oder spielen Schicksal und Zufall eine wesentliche Rolle?
Mir hat das Werk sehr gut gefallen, besonders die kurzen Kapitel, so dass eine Unterbrechung im Leserhythmus möglich ist.
Toll ist auch die spannende Erzählweise. Als Leser fiebert man mit den Passagieren mit und hofft, dass die Vorsehung nicht eintreten möge. Auch das Ende ist plausibel und gut gewählt.
Ich finde, es ist ein super Roman, der einen vor die Frage stellt, ob Cherry als Versicherungsmathematikerin vielleicht nur die Statistik auf ihrer Seite hat oder ob der Determinismus eine Rolle spielt. Ein sehr lesenswertes Werk, das natürlich unser Kopfkino in Betrieb nimmt und allgemeine Fragen zum Leben anstößt, daher 5P