Leider ein zäher Brocken

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sekty Avatar

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Bei einem Flug von Hobart nach Sydney steht plötzlich eine ältere Frau auf, geht durch die Reihen und sagt jeder Person wann und wie sie sterben wird. Während die einen über dieses Verhalten irritiert sind, manche sie als Spinnerin abtun oder andere sich freuen, weil sie mit 103 Jahren friedlich einschlafen werden, sind manche von ihrer Prophezeiungen entsetzt. Vor allem diejenigen, denen die Frau den Tod innerhalb der nächsten 12 Monate vorhersagt. Die Saat ist in jedem Kopf gesät. Keiner bekommt die Vorsehungen mehr aus seinem Kopf. Gibt es tatsächlich ein unabänderbares Schicksal? Oder kann man diesem noch ein Schnippchen schlagen?

Ich fand die Romanidee unglaublich interessant und war umso enttäuschter, als der Funke beim Lesen nicht übergesprungen ist. Moriarty führt sehr viele Personen auf. Aus zahlreichen Perspektiven wird erzählt, doch es wird nicht vorab angegeben, wer gerade berichtet. Bei jedem Kapitel muss man also erst wieder herausfinden, wen man gerade begleitet und dann versuchen sich an die Prophezeiung zu erinnern, welche diese Person erhalten hatte, um die Geschehnisse entsprechend einordnen zu können. Das gelang zwar mit der Zeit leichter, aber war trotzdem auf Dauer anstrengend.

Leider zog sich die Handlung sehr. Es dauerte über 100 Seiten, bis alle ihre Prophezeiung erhalten hat und der Flug vorbei war. Weitere 100 Seiten später war man immer noch nicht wirklich weiter. Niemand war bisher verstorben, keiner wusste daher, ob an den verkündeten Vorsehungen etwas dran war und auch die Einflüsse auf die Passagiere waren bis dahin kaum zu erkennen. Stattdessen gab es Details im Stil von „Die Schuhgröße ihres Vaters war …“ Mir fehlte der Fokus auf den für mich wichtigen Dingen und da mir das Buch eindeutig zu zäh was, habe ich es leider abgebrochen.

Eigentlich rezensiere ich keine abgebrochenen Bücher, da ich ja das Gesamtwerk nicht beurteilen kann, aber dieses Buch habe ich über vorablesen bezogen und teile daher dennoch meine Meinung.

Fazit: Die ersten 200 Seiten waren leider so zäh, dass ich das Buch abgebrochen habe. Zwar hat mich interessiert, welchen Einfluss die Prophezeiungen auf die Passagiere gehabt hat, aber nicht in diesem langsamen Tempo.